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Stuttgart

© AFP

Champions League: Der Meister lässt nach

Neuer Fehlstart für den VfB Stuttgart: Nach schwacher zweiter Halbzeit unterliegt der Meister den Glasgow Rangers in der Champions League.

Walter Smith hat eine seltsame Angewohnheit. Der Trainer der Glasgow Rangers begibt sich bei den Spielen seiner Mannschaft für die meiste Zeit nicht auf die Trainerbank, sondern nimmt auf der Haupttribüne Platz. Wenn Smith seinem Team etwas Wichtiges mitzuteilen hat, klettert er die Treppenstufen hinunter. Gestern musste er den Weg allerdings nicht allzu oft machen. Seine Glasgow Rangers schlugen vor 52 000 Zuschauern im Ibrox-Stadion den VfB Stuttgart dank einer überlegen geführten zweiten Halbzeit mit 2:1 (0:0). Damit hat kein einziger Bundesligist am ersten Spieltag der Champions-League-Saison 07/08 punkten können.

Vor vier Jahren hatte der VfB Stuttgart die Champions League ebenfalls bei den Glasgow Rangers eröffnet – und ebenfalls mit 1:2 verloren. Damals hatte der schottische Klub keinen einzigen einheimischen Spieler im Kader. Gestern befanden sich insgesamt sieben Schotten in der Anfangsformation, was sich auch in einem zunächst schwungvollen Spielstil widerspiegelte. Im Sturm vertraut der Klub, der seit zwei Jahren keinen Titel mehr in Schottland gewonnen hat, auf einen Franzosen, Jean-Claude Darcheville. Dieser besaß auch die beste Chance der ersten Halbzeit, als er nach einem Fehler im Mittelfeld alleine vor Stuttgarts Torhüter Raphael Schäfer auftauchte. Doch dieser verkürzte geschickt den Winkel und parierte.

Der Deutsche Meister hatte zwar Chancen, ihm fehlte aber letzte Konsequenz im Abschluss. „Wir haben gut angefangen, haben aber teilweise zu leichte Ballverluste“, sagte VfB-Sportdirektor Horst Heldt. Er konnte immerhin Cacaus Fallrückzieher in die Arme McGregors bewundern Größeren Gefallen dürfte er allerdings an der 56. Minute gefunden haben, als die Stuttgarter eine fünfminütige Unterzahl der Glasgower ausnutzten. Während sich Mittelfeldspieler Barry Ferguson wegen einer Platzwunde am Kopf behandeln lassen musste, schlug Sami Khedira den Ball eher ziellos in den Glasgower Strafraum. VfB-Angreifer Mario Gomez hielt sein rechtes Schienbein in die Flugbahn des Balles und erzielte auf diese Weise die Führung.

Doch diese sollte nicht lange Bestand haben. Nur sechs Minuten später schauten drei Stuttgarter Verteidiger zu, als Alan Hutton vor dem Strafraum von der Außenlinie nach innen lief und Charles Adam bediente. Noch ein Haken – und der Ball flog zum Ausgleich ins Tor. Das Spiel wendete sich, die Schotten bestürmten das VfB-Tor. Stuttgarts Abwehrspieler Fernando Meira konnte Hutton im Strafraum nur mit einem Foul stoppen. Darcheville verwandelte den Foulelfmeter zum 2:1 für Glasgow. Der gleiche Endstand wie vor vier Jahren könnte aber ein gutes Omen sein. Damals erreichte Stuttgart trotzdem die nächste Runde.

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