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Und jetzt jubeln. Die Berliner sicherten sich durch den Erfolg Platz zwei und damit eine bessere Ausgangsposition für die K.-o.-Runde.

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Champions League: Die BR Volleys schlagen Rzeszow im Tie-Break

Mit ein bisschen Glück und Magie: Die BR Volleys haben durch den 3:2-Sieg gegen die Polen Platz zwei in ihrer Gruppe sicher

Robert Kromm spielte einen furchtbaren Aufschlag. Der Ball schien auf halber Strecke zu verhungern, schaffte es aber noch ans Netz. Dort tänzelte er eine gefühlte Ewigkeit entlang, ehe er sich entschied, in das Feld der Polen zu tropfen. Punkt für die BR Volleys. Es ertönte, was besonders gemein war, „It‘s a kind of magic“ von Queen. Der Punktgewinn war nicht magisch, sondern pures Glück. Das war vom Rest des Spiels allerdings nicht zu behaupten. Beim 3:2 (25:20, 25:22, 21:25, 20:25, 15:13)-Sieg der BR Volleys in der Champions League gegen den polnischen Vertreter Rzeszow war wenig Glück, sondern in Momenten tatsächlich so etwas wie Magie im Spiel der Berliner. Mit dem Sieg im vorletzten Spiel der Gruppe sind die Volleys bereits sicher Tabellenzweiter und haben somit eine gute Ausgangsposition für die kommende K.-o.-Runde.

Es ist dies bereits ein großer Erfolg für die Mannschaft von Trainer Roberto Serniotti. In der vergangenen Saison war die Champions League für die Volleys nach der Gruppenphase vorbei, und ein souveränes Weiterkommen in dieser Spielzeit mit Spitzenteams wie eben Rzeszow oder Civitanova schien unwahrscheinlich.

Dabei ließ sich die Partie am Dienstagabend vor 4300 Zuschauern für die Volleys überhaupt nicht gut an. Dies lag zum einen daran, dass der überragende Marko Ivovic seine Mannschaft mit extrem harten Aufschlägen 8:3 in Führung brachte. Und zum anderen musste sich Steven Marshall das Spiel mit einem dicken Spezialschuh von der Tribüne ansehen. Der Spieler der Volleys hatte sich tags zuvor beim Training einen Bänderriss im rechten Sprunggelenk zugezogen und wird bis zu vier Wochen ausfallen.

Das Fehlen ihres Außenangreifers war den Volleys nur zu Beginn anzumerken. Schnell fanden sie ihren Rhythmus. Libero Luke Perry war aufmerksam und sicher in der Annahme, Zuspieler Sebastian Kühner variierte geschickt, und die Angreifer Paul Carroll und Robert Kromm punkteten verlässlich.

Der neue Bundestrainer schaute in der Halle zu

Das Ganze trug sich vor den Augen von Andrea Giani zu. Der neue Volleyball-Bundestrainer war nach Berlin gekommen, um sich der Öffentlichkeit vorzustellen und – natürlich auch – sich das Spiel anzusehen. „Wir können viel erreichen, und ich habe vor nichts Angst“, sagte er. „In Deutschland gibt es ein riesiges Potenzial.“

Er dürfte sich im Laufe des Abends bestätigt fühlen. Auch im zweiten Satz holten die Volleys einen Rückstand auf, und als es eng wurde, wechselte Serniotti den zuletzt angeschlagenen Wouter ter Maat ein. Der Niederländer sorgte für die entscheidenden Punkte.

Dann aber wehrte sich Rzeszow. Die Polen gewannen dank ihrer sprungstarken Angreifer Ivovic und Thomas Jaeschke den dritten Satz. Volleys-Manager Kaweh Niroomand lehnte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr so entspannt wie zu Beginn am Geländer des Spielereingangs, seinem Stammplatz. Hier und da fluchte er schon einmal laut bei verlorenen Punkten. Das war auch im vierten Satz der Fall. Die individuellen Vorteile von Rzeszow machten sich immer stärker bemerkbar. Und so holten sich die Polen auch noch diesen vierten Satz, ehe die Volleys am Ende die besseren Nerven hatten.

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