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Früh getroffen. Toni Kroos (l.) erzielt schon in der 7. Minute das 1:0 für den FC Bayern.

© Reuters

Champions League: FC Bayern souverän: 3:1-Sieg bei Arsenal

In einem lange Zeit dominant geführten Achtelfinal-Hinspiel verschafft sich der FC Bayern eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel in München. Nur nach der Pause wackelte der Bundesliga-Spitzenreiter einmal kurz.

Bis auf 14 Kilometer sind die Bayern ihrem großen Saisonziel am Dienstag nahe gekommen. So weit entfernt vom Emirates Stadium liegt im Londoner Norden das Wembley-Stadion, in dem das Endspiel der Champions-League-Saison 2012/13 stattfinden wird. Sollten die Bayern zum Finale nach London zurückkommen, müssen sie freilich mit mehr Gegenwehr rechnen als am Dienstag vor 59.974 Zuschauern im Achtelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal. Nach einer mindestens in der ersten Halbzeit souveränen Leistung siegten die Münchner mit 3:1 (2:0). Toni Kroos, Thomas Müller und Mario Mandzukic trafen für Bayern, Lukas Podolski erzielte Arsenals Treffer. Bayern-Torwart Manuel Neuer hatte den ersten Gegentreffer nach 663 Minuten mit einem Fehler begünstigt.

„Wir haben über lange Zeit ein überragendes Spiel gemacht bei einem europäischem Topverein, das kann man hoch einordnen“, sagte Kroos. „Es war eine starke Mannschaftsleistung, ich habe meinen Teil dazu beigetragen“, meinte Müller. Und Podolski lobte den Gegner: „Das Ergebnis spricht Bände, die Bayern haben sehr viel Druck gemacht, sehr gut gespielt“.

Der FC Bayern war nicht nur aufgrund seiner herausragenden Bilanz in der Bundesliga als Favorit ins Spiel gegangen. Eine Rolle, die Bayern-Trainer Jupp Heynckes überhaupt nicht gefiel. „Das teile ich nicht“, sagte er vor dem Spiel, „das ist immer noch Champions League, das ist ein englischer Klub.“ Aber es war eben auch jener FC Arsenal, der zuletzt 2005 einen Titel geholt hat. In der Liga liegen die Londoner nur auf Platz fünf, am Wochenende schieden sie sogar im FA-Cup gegen den Zweitligisten Blackburn Rovers (0:1) aus. Weil Trainer Arsene Wenger dabei die halbe Mannschaft schonte, stand er zuletzt in der Kritik. Das Spiel gegen die Bayern dürfte den Unmut noch verstärkt haben. Die „Buh“-Rufe zur Halbzeit und nach Abpfiff zeugten davon.

Die Machtverhältnisse in der Arsenal-Heimstätte waren ziemlich schnell geklärt. Nach nur sieben Minuten gingen die Bayern in Führung. Thomas Müller hatte die Flanke geliefert, der Ball sprang einmal kurz auf, Toni Kroos legte sich an der Strafraumgrenze über den Ball und schoss ihn volley ins Netz.

Abgesehen von einem Eckball war Arsenal bis dahin nicht vor das Münchner Tor gekommen. Auch der Treffer für die Gäste änderte zunächst nichts an diesen Spielanteilen, Arsenal blieb bis zum Halbzeitpfiff ohne eine einzige Torchance. Die Bayern aber kombinierte sich immer wieder ansehnlich vor das Tor der Londoner. Eine Ecke von Toni Kroos köpfte Daniel van Buyten aus kurzer Distanz auf das Tor von Wojcech Szczesny, der den Ball nur kurz abklatschen konnte. Thomas Müller drosch ihn im Fallen volley zum 2:0 unter die Unterkante der Latte.

Wie ihm die deutschen Nationalspieler gefallen haben, wurde Joachim Löw in der Halbzeit gefragt. „Die der Bayern sind sehr, sehr präsent“, sagte der deutsche Bundestrainer, doch die für Arsenal spielenden Per Mertesacker und Lukas Podolski erwähnte er höflicherweise zunächst nicht. Erst auf Nachfrage sagte er: „Per Mertesacker hat seine Sache sehr gut gemacht, aber es ist sehr schwierig, diese Bayern in Schach zu halten.“ Das Bild sollte sich freilich nach der Halbzeit ändern. Nach einer Ecke von Jack Wilshere ging Manuel Neuer zwei Schritte von der Torlinie nach vorne und blieb dann wie angewurzelt stehen. Der Ball tippte im Strafraum auf, ehe Lukas Podolski per Kopf den Fehler seines Nationalmannschaftskollegen zum Anschlusstreffer nutzte.

Das Tor änderte zunächst alles. Plötzlich schöpfte Arsenal Hoffnung, die Bayern doch noch in Gefahr bringen zu können. Die Souveränität der Münchner war perdu, und beinahe auch die Führung. Unmittelbar nach seiner Einwechslung für Lukas Podolski hätte der französische Nationalspieler Olivier Giroud aus wenigen Metern den Ausgleich erzielen können, doch diesmal stand Manuel Neuer am richtigen Platz und wehrte ab. Dreizehn Minuten vor dem Ende aber trugen die Bayern einen Angriff über den eingewechselten Arjen Robben und Philipp Lahm bis vor das Londoner Tor, Mario Mandzukic beförderte die Hereingabe mit einer seltsamen Pressschlag-Bogenlampe zum 3:1 ins Tor. Das Spiel war entschieden. (Tsp)

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