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© X90039

Champions League: FC Bayern: Wir sind wieder stark

Die Bayern stehen im Champions-League-Viertelfinale, weil sie auch unter Druck die Nerven behalten.

So sehen Sieger aus: Während die Spieler des AC Florenz geduckten Kopfes ins Freie schlichen, standen die Angestellten des FC Bayern München mit breiter Brust Rede und Antwort. „Wir waren besser als Florenz und sind verdient weitergekommen“, sagte Trainer Louis van Gaal. Und auch Mannschaftskapitän Mark van Bommel schien während des Achtelfinal-Rückspiels der Champions League niemals von einem Zweifel angekränkelt, obwohl es zwischendurch, beim Stand von 0:2 und dann 1:3, arg kritisch ausgesehen hatte. „Ich habe immer daran geglaubt, dass wir weiterkommen werden“, sagte van Bommel. „Wir hatten eine gute Ausgangsposition. Durch das 2:1 im Hinspiel musste Florenz zwei Tore vorlegen. Deshalb war nach dem 2:0 noch gar nichts vorbei.“

Dieses Vertrauen in die eigene Stärke war die Ursache des Erfolgs. 2:3 hieß es am Ende, das reichte den Bayern nach dem Hinspiel zum Einzug ins Viertelfinale. „Wir haben ja 18 Spiele gehabt, die wir hintereinander nicht verloren haben. Ich glaube, das ist eine Niederlage, mit der der FC Bayern leben kann“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Wir werden alle mit großer Konzentration und Volldampf daran arbeiten, dass wir vielleicht dieses Jahr mal zumindest eine Runde weiterkommen.“ Eine Runde weiter als das Viertelfinale, in dem für die Bayern zuletzt spätestens Schluss war.

Was Hoffnung macht: Trainer van Gaal ist es nach anfänglichen Schwierigkeiten offensichtlich gelungen, seine mentale Disposition auf den gesamten Kader zu übertragen. Die Haltung des „Wir sind wieder wer“ überstrahlte die Unsicherheiten auf dem Rasen und führte dazu, dass die Bayern bei den dramatischen Ereignissen der zweiten Halbzeit die Nerven behielten. Vor der Pause hatten sie noch ziemlich mitgenommen gewirkt vom eisigen Wind, der seit dem Morgen durch Florenz fegte. Einfache Bälle versprangen, doch weil es den Spielern des AC Florenz ähnlich erging, blieb der Schaden gering. Erst nach dem 1:0 für die Gastgeber war plötzlich Feuer im Spiel. Erst recht nach der Pause, als Angriff auf Angriff aufs Bayerntor zurollte, und Stevan Jovetic zum 2:0 traf. Florenz spürte nun den Atem der Geschichte. Noch nie stand der Klub im Viertelfinale der Champions League.

Viele Mannschaften wären jetzt eingeknickt, nicht aber der Tabellenführer der Bundesliga. Franck Ribéry und Arjen Robben gaben mit energischen Dribblings das Signal zur Wende, auch dem 1:2 der Bayern durch van Bommel ging eine Einzelleistung des Franzosen Ribéry voraus. Die Ereignisse überschlugen sich nun. Nur vier Minuten später traf Jovetic zum 2:1. Florenz war wieder im Viertelfinale! 71 Sekunden später aber stellte Robben mit einem Distanzschuss den alten Abstand wieder her.

„Das Viertelfinale war unser Mindestziel“, sagte van Bommel. „Das haben wir geschafft, aber wir sind noch nicht fertig. Wir haben noch einiges vor.“ Selbst aus dem wechselwilligen Ribéry machte der Erfolg einen äußerst loyalen Angestellten. „Diese Mannschaft kann noch viel erreichen“, sagte er. Vielleicht will er ja wirklich weiterhin seinen Teil dazu beitragen.

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