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Champions League: Hamburgs Abschied von Europa

In der Bundesliga im Abstiegskampf, in Europa eine bereits gescheiterte Lachnummer. Für den HSV steht die Partie gegen ZSKA Moskau unter dem Motto: Spiele, die die Welt nicht braucht.

Hamburg - In 23 Pflichtspielen lediglich ein Sieg - wer mag da glauben, dass ausgerechnet in der letzten Partie der Eliteklasse dem abstiegsbedrohten letzten Bundesliga-Dino die Wende zum Besseren gelingt? Das einzige, so scheint es, was für den HSV am Mittwoch (20.45 Uhr/Premiere) herausspringen kann, sind weitere verletzte Spieler. Davon hat er allerdings schon jetzt reichlich.

Die Hamburger sind derzeit zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie sich um eine akkurate Vorbereitung auf die Partie gegen Moskau kümmern können. Nach dem 1:2 in Bochum mehren sich die Zeichen, die auf eine Trennung von Trainer Thomas Doll deuten. Vorstandschef Bernd Hoffmann will aber - wie seit Wochen verkündet - keinen vorzeitigen Schlussstrich ziehen. Erst nach dem letzten Spiel der Hinrunde am 16. Dezember bei Alemannia Aachen soll Tabula rasa gemacht werden. "Bis Weihnachten ziehen wird das durch", lautet Hoffmanns Ansage, der trotz Unmutsäußerungen aus dem Aufsichtsrat an seinem Plan festhalten will.

Eine weitere Schlappe in der Champions League würde den HSV endgültig zum Gespött in Europa machen. Fünf Niederlagen mit 4:13 Toren stehen bislang für die Doll-Truppe zu Buche. Lediglich fünf Mannschaften (Spartak Moskau, RSC Anderlecht, Rapid Wien, FC Kosice, Fenerbahce Istanbul) haben bisher die Vorrunde ohne Punktgewinn abgeschlossen.

Letztes Aufgebot

Nach neuerlichen Ausfällen geht der HSV mit dem letzten Aufgebot in die Partie. Die Liste des Schreckens: Raphael Wicky (Waden- Operation), René Klingbeil (Bänderriss), Juan-Pablo Sorin (Muskelfaserriss), Guy Demel (Sehnenanriss), Vincent Kompany (Achillessehnen-OP), Mario Fillinger (Meniskus-OP), Thimothee Atouba (Leistenprobleme), Nigel de Jong (Knie-OP). Unklar ist, ob der an einer schmerzhaften Armprellung leidende Collin Benjamin den Linksverteidiger-Posten übernehmen kann. Für ihn müsste ansonsten Regionalliga-Verteidiger Volker Schmidt in die Bresche springen. Fakt ist: Doll hat kaum noch Alternativen, um fortwährend die neuen Löcher zu stopfen.

Moskau kommt als neuer Landesmeister nach Hamburg. Zehn Tage zuvor hatte das Team von Trainer Waleri Gassajew die russische Meisterschaft vor dem punktgleichen Stadtrivalen Spartak Moskau erobert. Der Uefa-Cup-Gewinner von 2005 muss unbedingt in Hamburg siegen, will er erstmals in seiner Geschichte ins Achtelfinale der Champions League einziehen. Sollten sich in der Gruppe G der FC Porto und der FC Arsenal (je 10 Punkte) allerdings Remis trennen, nützt den Russen auch kein Sieg. Dann müssten sie in den Uefa-Cup.

(Von Franko Koitzsch, dpa)

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