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Champions League: Harmlos, aber hoffnungsvoll

Wenn ein Fußballspiel allein auf das Ergebnis reduziert würde, dann hätten sich eigentlich Glücksgefühle einstellen müssen. Denn mit einem Sieg gegen Trondheim wäre Schalke in der nächsten Runde.

Das torlose Unentschieden des FC Schalke 04 in der Champions-LeaguePartie beim FC Valencia erhält den Westfalen immerhin die Möglichkeit, in der letzten Partie der Gruppe B gegen Rosenborg Trondheim mit einem Sieg den Einzug in das Achtelfinale zu erreichen.

Die Art dagegen, wie die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka dieses Resultat zustande gebracht hatte, lässt Zweifel an der internationalen Tauglichkeit aufkommen. Die Schalker präsentierten sich gegen die verunsicherten Spanier derart zurückhaltend, als belegten sie in dieser Gruppenphase lediglich eine Gastrolle und wollten die Hauptdarsteller nicht weiter stören. Sogar als sie 60 Minuten lang in Überzahl agierten, nachdem David Albelda die Rote Karte bekommen hatte, agierten sie nicht selbstbewusster. Es ging den Schalker Spielern darum, keinen Gegentreffer hinnehmen zu müssen. Es war ein einziger Überlebenskampf, den sie zwar letztlich gewannen – mehr aber auch nicht.

„Wir haben schlecht gespielt, uns hat der Mut gefehlt. Wir können noch weiterkommen, dazu müssen wir uns aber erheblich steigern“, sagte Schalkes Verteidiger Rafinha. Es herrschte bei den Schalkern Verwunderung darüber, dass sie mit einem einzigen Sieg in der Gruppenphase und nur zwei erzielten Treffern noch selbst über Wohl und Wehe entscheiden können. „Es ist schon außergewöhnlich, dass man mit fünf Punkten nach fünf Partien noch die Chance hat, in die nächste Runde einzuziehen“, sagte Manager Andreas Müller.

Der Grund dafür dürfte allerdings in der Zusammensetzung der Gruppe B zu finden sein. Die einzige konstante Größe ist der FC Chelsea, der sich als Favorit bereits für die K.-o.-Runde qualifiziert hat. Der FC Valencia, eigentlich das zweite Team mit großen Ambitionen, leidet seit einigen Wochen unter einer nicht enden wollenden Formschwäche, von der vor allen Dingen die Norweger mit zwei Siegen aus den direkten Vergleichen profitiert haben. Da aber auch das Team aus Trondheim großen Formschwankungen unterlegen ist, wie bei der 0:4-Heimniederlage gegen den FC Chelsea zu sehen war, können sich auch noch die Minimalisten aus Gelsenkirchen weiterhin Hoffnungen auf ein Erreichen der nächsten Runde machen.

„Uns reicht gegen Rosenborg ein dreckiges 1:0. Mit dann drei Toren weiter zu kommen ist besser, als mit zwölf Toren wie im Jahr 2005 aus der Gruppenphase auszuscheiden“, sagt Andreas Müller. Das Ergebnis allein soll dann für echte Glücksgefühle sorgen.

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