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 Leipzigs Emil Forsberg (Mitte) überwindet Kamil Glik aus Monaco und trifft zum 1:0.

© Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Champions League: Leipzig und Monaco trennen sich 1:1

Bei seiner Champions-League-Premiere müht sich der RB ab. Am Ende reicht es nur für ein Unentschieden. Die Präzision im Leipziger Offensivspiel ließ zu wünschen übrig

Jetzt spielen sie endlich in Europa, aber Europa gab sich frostig kalt an diesem Abend. Bei der ersten Champions-League-Soiree der Klubgeschichte mühte sich der RB Leipzig nach Kräften, aber das aus der Bundesliga bekannte Feuerwerk blieb aus. Am Ende reichte es im ersten Spiel der Vorrundengruppe G immerhin zu einem 1:1 (1:1) über die AS Monaco, den Halbfinalisten der vergangenen Saison. Insgeheim aber hatten die Leipziger wohl ein wenig mehr erhofft gegen die radikal erneuerten Monegassen, die immerhin den nach Paris abgewanderten Wunderknaben Kylian Mbappé und drei nach England emigrierte Stammspieler ersetzen müssen.
41.000 Zuschauer in der Leipziger Arena schauten ein wenig verwundert auf den Gäste-Block, der weitgehend verwaist blieb, mal abgesehen von den handgezählten 21 Zuschauern, die ihre abendlichen Stammplätze in den Bars und Bistros an der Cote d’Azur für eine Reise nach Leipzig aufgegeben hatten und sich zwischenzeitlich mit einer Polonäse gegen die Leipziger Kälte zu erwärmen versuchten. Die akustische Übermacht war den Leipzigern gewiss, auf dem Rasen taten sie sich schwerer.

Überraschend ereignisarmes Spiel

Da fiel es schon ins Gewicht, dass Naby Keita wegen Problemen an den Adduktoren nicht mal auf der Bank saß. Ohne den mitreißenden Stil des Antreibers aus Guinea fehlte dem Leipziger Spiel das überfallartige Element, mit dem RB seine Gegner sonst über den Platz jagt. Erschwerend hinzu kam, dass sich Monaco sehr gut auf den Leipziger Tempofußball vorbereitet hatte.

Der Französische Meister stand höher, als die Gäste im Zentralstadion es für gewöhnlich handhaben. Und er verdichtete die Räume im Mittelfeld. Diese waren oft so geschickt verstellt, dass Emil Forsberg selten in die Position kam, einen seiner exakten Vertikalpässe in den Lauf von Timo Werner zu spielen. Resultat all dessen war ein überraschend ereignisarmes Spiel. So wenig wie am Mittwoch in der ersten halben Stunde ist in Leipzig lange nicht mehr passiert. Einmal verlängerte Yussuf Poulsen eine Ecke von Forsberg mit dem Kopf in Richtung Timo Werner, aber der bekam den Fuß nicht mehr richtig an den Ball und stand ohnehin im Abseits.

Dass kurz darauf doch das Führungstor fiel, entsprach zwar den größeren Spielanteilen der Leipziger und fiel doch irgendwie aus dem Nichts heraus, weil Monacos Defensive bis dahin überhaupt nichts zugelassen hatte. Das Tor entsprang auch keinem durchdachten Spielzug. Eher zufällig kam der Ball nach einem Abschlag von Torhüter Peter Gulasci zu Forsberg. Der trieb ihn auf der linken Seite nach vorn, drang in den Strafraum ein, täuschte einen Pass in die Mitte an und jagte den Ball dann selbst aus spitzem Winkel hoch und platziert ins Tor, unhaltbar für Diego Benaglio, den aus Wolfsburg nach Monaco gewechselten Torhüter.

Nach zwei Minuten folgte das Gegentor

In der Bundesliga sind solche Momente für gewöhnlich der Auftakt einer Phase, in denen RB den Gegner in Grund und Boden spielt. Am Mittwoch aber stimulierte Leipzigs erstes europäische Tor den Gegner zum Gegenschlag, nur zwei Minuten nach dem Rückstand. Forsberg ließ sich auf jener Seite, auf der er gerade noch sein Tor erzielt hatte, von Almamy Touré abschütteln. Nach dessen Flanke legte Adama Diakhaby per Kopf ab auf Youri Tielemans, der zunächst noch Gulasci traf, aber den abprallenden Ball stocherte er dann am orientierungslosen Torhüter vorbei über die Linie. Monaco war zurück im Spiel.
Kurz nach der Pause kam endlich einmal Werner in Erfolg versprechende Schussposition, aber er setzte den Ball aus halbrechter Position doch ein paar Meter neben das Tor. Das Geschehen verlagerte sich nun weiter in die monegassische Hälfte, aber die Präzision im Leipziger Offensivspiel ließ weiterhin zu wünschen übrig. Schließlich nahm Trainer Ralph Hasenhüttl den Torschützen Forsberg vom Platz, um mit dem aus Leverkusen akquirierten Kevin Kampl den Druck zu erhöhen. Kampl spielte gleich ein paar gute Bälle und es offenbarte sich tatsächlich noch die Chance zum späten Siegtor. Der ebenfalls eingewechselte Franzose Jean-Kévin Augustin vergab sie, als er allein vor dem Tor den Ball auf Benaglio drosch.

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