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Den Rooney in seinem Lauf hält auch Chelsea nicht auf.

© Reuters

Champions League: Manchester siegt im englischen Duell

Manchester United unterstreicht auch in der Champions League seine Vorherrschaft auf der Insel – nach dem 1:0-Auswärtssieg beim FC Chelsea hat das Team von Alex Ferguson beste Aussichten, das Halbfinale zu erreichen.

So richtige Revanche-Stimmung war vor der Neuauflage des Endspiels von Moskau 2008 an der Themse nicht aufgekommen, zu oft hatten sich die beiden führenden Premier-League-Teams seitdem beharkt. Vergessen war der Triumph von United im Elfmeterschießen aber nicht. "Viva John Terry!", riefen die Fans, die Fans aus Manchester wohlgemerkt: ein Gruß an den Chelsea-Kapitän, der mit seinem Fehlschuss in Russland die Blues um die Erfüllung ihres großen Traums gebracht hatte.

Das Match startete mit der landestypischen Mischung aus Tempo und Härte, heraus kam zunächst wenig Brauchbares. Didier Drogba, den Carlo Ancelotti neben den seit Monaten hinter den Erwartungen zurückbleibenden 59-Millionen-Euro-Mann Fernando Torres im Sturm der Gastgeber aufgestellt hatte, schien am Abend zuvor Schalkes 5:2-Sieg bei Inter im Fernsehen verfolgt zu haben. Der Ivorer versuchte es aus ähnlicher Distanz wie Dejan Stankovic im San Siro, traf aber anstatt des Tores nur den Oberrang im Stadion an der Stamford Bridge. Zielsicherer erwies sich kurz darauf Kollege Michael Essien, der Wayne Rooney exakt in die Hacken trat.

Chelsea tat sich gegen die vor Selbstbewusstsein und Coolness strotzenden Besucher aus dem Nordwesten schwer, konstruktiv nach vorne zu spielen. Eine seltene Unachtsamkeit der Gäste konnte Drogba nicht nutzen. Edwin van der Sar parierte den Schuss des 33-Jährigen gekonnt.

Dann kam United, das die Partie zuvor eher passiv kontrolliert hatte, zum ersten und entscheidenden Mal vor Petr Cechs Tor. Der ewige Dauerläufer Ryan Giggs, 37, nahm einen langen Diagonalball von Michael Carrick für Chelseas Abwehr überraschend am linken Flügel auf und passte zurück zu Rooney, der den Ball platziert ins lange Eck schob (24.) Der für einen verbalen Ausfall beim 4:2 gegen West Ham ("So fucking what?") vom Verband angeklagte Nationalstürmer feierte seinen Treffer mit einem provokativen Purzelbaum vor den Chelsea-Fans, blieb aber zum Glück stumm.

Die West-Londoner reagierten wütend auf den Rückstand, schafften es jedoch weiter nicht, ihrer Aggression ein wenig Finesse beizumengen. Die beste Chance entstand eher zufällig: Torres traf einen Ball nicht richtig, das Leder hoppelte an den Pfosten und Lampard vor die Füße, der aus zwei Metern nur Patrice Evra auf der Linie anschoss.

Ancelotti, auf den im Falle des Ausscheidens harte Zeiten zukommen, änderte nach der Pause zunächst nichts an seinem sehr statischen 4-4-2-System. Chelsea versuchte den Mangel an Ideen im Spielaufbau mit noch mehr Tempo zu kompensieren, kam aber so weiter nicht zu klaren Torgelegenheiten. Ein Kopfball von Ramires ging vorbei, genau wie ein Volleyschuss aus der Distanz von Essien. Anelka und Malouda wurden 20 Minuten vor dem Ende für Drogba und Zhirkov eingewechselt, das machte die Sache aus Sicht des Meisters nicht wirklich besser. Van der Sar war zu Stelle, als ihn Torres mit einem Kopfball überlisten wollte (75.) und Ramires kam im Strafraum zu Fall. Das war alles, was von Chelsea vor dem Schlusspfiff und den Pfiffen der Zuschauer kam.

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