zum Hauptinhalt
Endlich im Spiel. Ter Stegen musste bis Mittwoch auf sein Debüt für den FC Barcelona warten.

© AFP

Champions League: Marc-André ter Stegen debütiert für den FC Barcelona

Die Leidenszeit von Marc-André ter Stegen ist zu Ende. In der Champions League feierte der frühere Gladbacher sein Debüt für den FC Barcelona.

Es lief bereits die Nachspielzeit, als Marc-André ter Stegen doch noch seinen großen Moment bekam. Der Torhüter war im Champions-League-Spiel seines neuen Klubs FC Barcelona gegen den krassen Außenseiter Apoel Nikosia weitgehend unbeschäftigt geblieben. Ganz zum Schluss aber musste der 22-Jährige doch noch eingreifen. Nach einem Weitschuss des Brasilianers Gustavo Manduca lenkte er den Ball spektakulär zur Ecke ab. Die 63.000 Fans im Camp Nou jubelten fast ebenso laut wie beim Tor von Gerard Piqué nach einer guten halben Stunde, dem einzigen des Spiels. Die in Barcelona erscheinende Sportzeitung „Mundo Deportivo“ feierte ter Stegen nach seinem Pflichtsspieldebüt für Barça als den „Retter“, der „die Katastrophe verhindert hat“. Ter Stegen, der den Fans versprach, schnell Spanisch und Katalanisch lernen zu wollen, wird die Zeitungen am Donnerstag nicht nur aus Bildungsgründen gern gelesen haben. Sein Name tauchte überall auf Seite eins auf. „Sport“ sprach von einem „entscheidenden Debüt“. Der Deutsche stellte Superstars wie Lionel Messi und Neymar in den Schatten und sorgte dafür, dass die Katalanen erstmals seit 1968 die ersten vier Saison-Pflichtspiele ohne Gegentor abschließen konnten. 

Dabei hatte es in den vergangenen Wochen nicht gut für ter Stegen ausgesehen. Der Nationaltorhüter war für zwölf Millionen Euro vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach nach Katalanien gewechselt. Sein Talent ist unbestritten. Ter Stegen hat schon mit 18 Jahren bei den Profis debütiert und insgesamt 108 Bundesligaspiele für die Gladbacher bestritten. In diesem Sommer wollte er den nächsten Schritt seiner Karriere machen. Doch der war ihm erst einmal verwehrt. Kurz vor Saisonbeginn hatte er sich beim Training eine Fissur am Lendenwirbel zugezogen, die Verletzung kostete ihn zunächst den Stammplatz. Ferner hielt sein vereinsinterner Konkurrent, der chilenische WM-Torwart Claudio Bravo, in der Liga sehr gut. Der Kampf um die Nummer eins beim FC Barcelona scheint aber jetzt wieder völlig offen.

Barças Manager Andoni Zubizarreta, der sich als Ex-Nationaltorwart im Metier gut auskennt, lobte ter Stegen und sagte: „Der Konkurrenzkampf wird für alle von Vorteil sein.“ Das denkt auch Luis Enrique. Der als eigenwilliger Dickkopf bekannte Trainer setzte gegen Apoel auf eine halbe B-Elf mit Messi und Piqué als Chefs und mit Mittelfelddebütant Sergi Samper, 19, den Talenten Munir, 19, und Sergi Roberto, 22, und den in der Liga ausgemusterten Routinier Xavi, 34. „Das war ein Fehler, beinahe wäre das schiefgegangen“, analysierte „Mundo Deportivo“. Der Trainer entgegnete: „Bei mir müssen alle Profis immer einsatzbereit sein. Mit 25 Spielern werden wir stärker sein als mit 13.“ (dpa/Tsp)

Zur Startseite