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© dpa

Champions-League-Qualifikation: Werder ohne Nerven

Bremen qualifiziert sich in Zagreb mit einem 3:2 für die Champions League. Werders Brasilianer Diego ist dabei der überragende Mann auf dem Platz.

Allen gellenden Pfeifkonzerten, krachenden Feuerwerkskörpern, geworfenen Flaschen und Armbanduhren und anderlei ungewöhnlichen Begleitumständen zum Trotz: Werder Bremen hat im Maksimir-Stadion von Dinamo Zagreb am Ende keine Nerven gezeigt und in einem hitzigen Champions-League-Qualifikationsspiel einen 3:2 (2:2)-Erfolg erreicht. Überragend dabei: Spielmacher Diego, der zwei Elfmeter nervenstark verwandelte und ein Tor von Boubacar Sanogo vorbereitete.

Nach dem 2:1 im Hinspiel zieht der Bundesligist letztlich souverän in die Champions League ein, und Werder darf allein die Nervenstärke als Erfolg verbuchen. Wie hitzig es zuging, wurde allein daran deutlich, dass in der 75. Minute eine von der Haupttribüne gefeuerte Uhr die Scheibe der Werder-Ersatzbank durchschmetterte und genau da einschlug, wo Sportchef Klaus Allofs saß, der erschreckt zusammenzuckte, aber nicht getroffen wurde.

Aber war etwas anderes zu erwarten gewesen? Ein riesiges Plakat, das drei Furcht erregende Löwen mit gefletschten Zähnen zeigte, hatte die Dinamo-Anhängerschaft entrollt, dazu peitschten 37 000 Zagreber Zuschauer ihre Mannschaft mit Emphase nach vorne. Doch die Hanseaten antworteten genau zu den richtigen Zeitpunkten mit Stimmungskillern. Bereits nach 13 Minuten verwandelte Diego einen Elfmeter zum 1:0, nachdem dem norwegischen Schiedsrichter Terje Hauge nicht entgangen war, dass Ognjen Vukojevic Werder-Stürmer Hugo Almeida festgehalten hatte. Und nach 38 Minuten war es wieder Diego, der einen Konter inszenierte, woraufhin Hugo Almeida an Torwart Georg Koch scheiterte, Boubacar Sanogo erfolgreich abstaubte.

Die Bremer ließen sich im baufälligen Stadion indes oft in Verdrückung bringen. Der kroatische Rekordmeister egalisierte beide Male die Werder-Führung: Nach Baumanns Fehler traf eben Vukojevic zum 1:1, gelang dem filigranen Luka Modric noch in der ersten Halbzeit per Foulelfmeter das 2:2. Zuvor hatte der erneut indisponierte Christian Schulz den quirligen Bosko Balaban von den Beinen geholt. Doch den Schwung der ersten Hälfte vermochte Zagreb nicht in die zweite Halbzeit zu retten. Entschieden war das Spiel, als Etto zu ungestüm gegen Diego zu Werke ging und der 22-jährige Brasilianer auch seinen zweiten Strafstoß abgeklärt verwandelte.

Werders bestandene Nervenprobe dürfte auch bislang vermisste Sicherheit für den Ligabetrieb verleihen, der am Samstag mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt fortschreitet. „Machen wir uns nichts vor: Das war das wichtigste Spiel der Saison – egal ob man es sportlich oder wirtschaftlich betrachtet“, sagte Klubboss Jürgen Born. Zum vierten Male in Folge kann mit den Millionen aus der Champions League planen. „Das ist elementar für unsere Planungen und Perspektiven“, wie Sportchef Klaus Allofs zugibt. Mehr als 50 Millionen Euro hat Werder in den vergangenen drei Jahren in der Champions League eingenommen, weitere 15 Millionen sind nun garantiert.

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