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Schalke

© AFP

Champions League: Schönes Jubiläum auf Schalke

Ein runder Abend für die Königsblauen: Der FC Schalke gewinnt 1:0 gegen den FC Porto und feiert seinen 50. Sieg im Europapokal.

Die Arena auf Schalke hat auf immer und ewig einen Platz im Herzen der Fans des FC Porto. Im Mai jährt sich zum vierten Mal der Tag, an dem die Portugiesen in Gelsenkirchen das Champions-League- Finale gegen AS Monaco gewannen. Vergangene Herrlichkeit. Gestern Abend, im Hinspiel des Achtelfinales in eben jener Champions League, war vom FC Porto lange nicht viel zu sehen. Schalke 04 gewann 1:0 (1:0) und war in der ersten Halbzeit die klar bessere, in der zweiten immerhin die glücklichere Mannschaft. Der 50. Sieg im 100. Schalker Europapokalspiel trug nur einen Makel: Er fiel reichlich knapp aus. Beim Rückspiel in zwei Wochen dürfte der Portugiesische Meister nicht noch einmal so passiv auftreten wie gestern, als er vor 54 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena lange Zeit viel schuldig blieb.

Dass Porto auch in dieser Saison die heimische Liga nach Belieben dominiert, mag gut für das Selbstwertgefühl sein. Doch der Grat zwischen Selbstbewusstsein und Überheblichkeit ist bekanntlich ein schmaler. Behäbig bewegte sich der portugiesische Meister durch die Arena, und es dauerte eine halbe Stunde, bis er zumindest in Ansätzen ins Spiel fand. Schalke bestimmte Tempo und Rhythmus. Nach nicht einmal vier Minuten war das Resultat der Überlegenheit auch auf dem riesigen Videowürfel zu bestaunen. Nach schönem Doppelpass mit Jermaine Jones spielte sich Rafinha auf der rechten Seite in Schussposition. Beim ersten Mal konnte Portos Torhüter Helton noch parieren, doch beim Nachschuss von Kevin Kuranyi schaute der Brasilianer nur noch hilflos hinterher.

Dieses frühe 1:0 gab den Schalkern die Sicherheit, die ihnen ihre Kritiker nach der 1:2-Niederlage am Freitag in der Bundesliga gegen Wolfsburg ein wenig voreilig abgesprochen hatten. Wolfsburgs Portugiese Ricardo Costa hatte seinen Landsleuten über das Fachblatt „O Jogo“ ausrichten lassen, wenn seine Mannschaft in der Arena gewinne, sollte das Porto nicht weiter schwer fallen. Doch Schalke spielte sehr viel zielstrebiger als zuletzt in der Bundesliga, angetrieben vom verbissenen Jermaine Jones, der gegen Wolfsburg wegen einer Sperre gefehlt hatte. Den künstlerischen Gegenpart zu Jones lieferte der Kroate Ivan Rakitic, der bis zu seiner Auswechslung in der 75. Minute der beste Mann auf dem Platz war.

In der ersten Halbzeit inszenierte Rakitic das Spiel so ideenreich, wie es von Portos Argentinier Lucho Gonzalez erwartet worden war. „El Commandante“ nennen sie Gonzalez in Portugal, doch gestern verhallten seine Kommandos im Nichts. Ein guter Spielzug war von Porto in der ersten Halbzeit zu sehen, und auch der wäre nicht weiter aufgefallen, hätte Schalkes Torhüter Manuel Neuer rechtzeitig sein Tor verlassen und damit Farias’ Flanke auf Lisandro Lopez unterbunden. Mladen Krstajic bereinigte die Situation mit einer Grätsche gegen den Argentinier, der in der Liga schon 16-mal getroffen hat.

Sonst spielte vor der Pause nur Schalke. Erst scheiterte Rakitic mit einem Distanzschuss, dann blieb Kuranyi beim Dribbling am dritten Portugiesen hängen, abermals Rakitic drosch den Ball vom Strafraumeck knapp über das Tordreieck, ein anderes Mal scheiterte Asamoah mit einem Flachschuss an Helton. Der lange Torhüter war lange Zeit der auffälligste Spieler des FC Porto.

In der zweiten Halbzeit legte Porto ein wenig zu, aber optisches Übergewicht allein garantiert noch keine Klasseleistung. Das Spiel verlor an Qualität, was aber mehr am Nachlassen der Schalker lag. „Wir haben nicht mehr die Ballkontrolle gehabt“, sagte Trainer Mirko Slomka. Porto bot sich zehn Minuten vor Schluss noch die riesige Chance zum Ausgleich. Abermals vergab Lopez, als er den Ball nach einer Flanke von Ricardo Quaresma freistehend vor Neuer am Tor vorbeispitzelte.

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