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Sven Bender spielte gegen Neapel auch mit gebrochener Nase weiter.

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Update

Champions League: Sven Bender ist der Ironman bei Borussia Dortmund

Beim BVB gab es nach zuletzt drei Niederlagen endlich wieder Grund zur Freude. Dank des 3:1 über Neapel wahrte der Vorjahresfinalist seine Chance auf den Einzug in das Achtelfinale der Champions League. Dabei gab Sven Bender die Richtung vor.

Immer wieder lief Sven Bender an die Seitenlinie, um sich behandeln zu lassen. Der Nationalspieler blutete stark aus der Nase, nachdem ihm sein Gegenspieler Christian Maggio bei einem Luftkampf den Ellbogen ins Gesicht gerammt und das Nasenbein gebrochen hatte. Mehrmals musste Bender sein Trikot wechseln, weil sich die Leibchen immer wieder rot einfärbten. Er hielt durch und warf sich nach seiner Rückkehr auf den Rasen weiter in jeden Zweikampf.

Benders Wirken war stilbildend an diesem nasskalten Novemberabend. Der Dortmunder Nationalspieler wurde hernach als Held der Arbeit gefeiert. Am Ende hatte der BVB sein Champions-League-Spiel gegen den SSC Neapel 3:1 gewonnen und dabei den Nachweis erbracht, dass purer Wille manche Unzulänglichkeit kompensieren kann. Die Art, wie Bender auf den Rasen zurückkehrte und auf der ungewohnten Position des Manndeckers völlig selbstverständlich in die Zweikämpfe ging, brachte ihm die Hochachtung aller Kollegen ein.

„Da kann man nur den Hut ziehen“, lobte Nuri Sahin: „Er ist kämpferisch ein Vorbild für uns alle.“ Und Torhüter Roman Weidenfeller ergänzte: „Sven ist auch mit der kaputten Nase in jedes Kopfballduell gegangen. Er ist ein absoluter Ausnahmeprofi.“ Jeder Dortmunder Profi fühlte sich bemüßigt, ein Sonderlob loszuwerden. „Sven ist ein harter Hund“, sagte Mannschaftskapitän Sebastian Kehl, „wir werden ihn am Samstag in Mainz wieder sehen.“

Benders Einsatz ragte heraus an diesem Abend unter Flutlicht. „Hätte er raus gemusst, wäre es eng geworden“, sagte Trainer Jürgen Klopp. Die Alternativen sind rar, nachdem sich Dreiviertel der Dortmunder Viererkette verletzt abgemeldet hat. Doch Aufgeben ist für Bender keine Alternative. Es war bereits seine dritte schwere Gesichtsverletzung in den vergangenen beiden Jahren. Demnächst wird der 24-Jährige also wieder mit einer das Gesicht schützenden Spezialanfertigung als Maskenmann zu bewundern sein. „Er hat ja inzwischen Übung darin“, scherzte Klopp.

Nach zuvor drei Pflichtspielniederlagen in Folge stieg die Stimmung im Dortmunder Lager durch den Sieg spürbar. „Wir sind froh und erleichtert, dass wir es jetzt wieder in der eigenen Hand haben“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Dank des Erfolgs mit zwei Toren Differenz ist die Borussia bei einem Sieg in zwei Wochen im abschließenden Gruppenspiel bei Olympique Marseille definitiv im Achtelfinale, auch wenn sich Sahin das Rechenexempel erst noch näher zu Gemüte führen muss. „Der Trainer hat uns die Konstellation vor dem Spiel kurz erklärt“, sagte der Mittelfeldspieler, „aber ich habe es nicht ganz verstanden.“

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