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Werder Bremen

© dpa

Champions League: Werder-Debakel gegen Athen

Werder Bremen hat nach dem glänzenden 5:1-Sieg gegen Hertha BSC in der Champions League Schiffbruch erlitten. In einem erschreckend schwachen Auftritt unterlagen die Hanseaten den bis dahin sieglosen Griechen von Panathinaikos Athen. Das Achtelfinale ist kaum noch zu schaffen.

Nach einem Debakel gegen Panathiniakos Athen ist für Werder Bremen der Traum vom Achtelfinale in der Champions League so gut wie ausgeträumt. Der Fußball-Bundesligist kassierte am Dienstag mit der schmerzhaften 0:3 (0:0)-Packung gegen die bisher sieglosen Griechen die erste Niederlage nach drei Unentschieden und kann nach der schwächsten Europapokal-Leistung seit langem nicht mehr aus eigener Kraft die K.o.-Runde erreichen.

Werder schwankt in der Leistung

Drei Tage nach dem 5:1 in der Bundesliga gegen Hertha BSC knüpften die Hanseaten wieder an ihre schwachen Vorstellungen der Vorwochen an. Der Ex-Frankfurter und Werder-Schreck Evangelos Mantzios (58.), Georgios Karagounis (70.) und Alexandro Tziolis (83.) besiegelten mit ihren Treffern die bittere Pleite und bestraften das ideenlose und zögerliche Spiel der Bremer.

Durch die Schlappe rutschte der deutsche Vize-Meister mit drei Zählern auf den letzten Tabellenplatz der Gruppe B hinter Spitzenreiter Inter Mailand (8 Punkte) und Anorthosis Famagusta (5), die auf Zypern 3:3 trennten, sowie Athen (4). In drei Wochen müssen die Norddeutschen bei Famagusta gewinnen, um noch im Rennen zu bleiben. "Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir hatten uns vorgenommen, drei Punkte zu holen. Das ging gründlich in die Hose", meinte Kapitän Frank Baumann und analysierte selbstkritisch: "Wir waren immer zu weit weg von den Leuten und sind hinter ihnen hergelaufen."

Harmloser Werder-Sturm

Tatsächlich war noch schlimmer als die Blamage der Fakt, dass nichts mehr vom Aufwärtstrend aus dem Hertha-Spiel zu sehen war. Unsicherheiten in der Abwehr, keine Ideen aus dem Mittelfeld und ein harmloser Sturm erinnerten an Werders Krise in den vergangenen Wochen. Vor 35.968 Zuschauern im Weserstadion brauchten die Bremer lange, um überhaupt ins Spiel zu kommen. Beiden Mannschaften merkte man an, dass sie nicht verlieren durften. Ohne den gesperrten Nationalspieler Torsten Frings, der noch vor dem Spiel sich mit Bundestrainer Joachim Löw in Berlin ausgesprochen hatte, fehlte den Hanseaten die Ordnung.

Überraschend diktierten die Griechen das Geschehen und erspielten sich sogar ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld. Die Bremer hatten Glück, als Athens Kapitän Karagounis per Freistoß nur die Unterkante der Latte traf, weil Werders Schlussmann Tim Wiese sich verschätzte. Den Abpraller konnte Mantzios, der beim 2:2 im Hinspiel beide Treffer für Panathinaikos erzielte, per Kopf nicht verwerten.

Pizarro mit bester Werderchance

Erst danach wachte der deutsche Vize-Meister auf, kam aber nur selten zu zwingenden Chancen gegen die gut organisierte Gäste- Deckung. Markus Rosenberg (23.) und Claudio Pizarro (29.) vergaben noch die besten Möglichkeiten. Auch Regisseur Diego schaffte es nicht, Kreativität in das Spiel seinem Team zu bringen.

Auch nach dem Wechsel änderte sich an der Einschätzung zunächst nichts - zumindest was die Bremer betraf. Werder bemühte sich und war überlegen, musste aber auf die Konter der Griechen achten. Einen davon nutzte Mantzios (58.) zum Führungstreffer. Danach brachen bei Werder alle Dämme. Karagounis (70.) und Tziolis (83.) machten mit ihren Treffern das Debakel für Werder perfekt.

Michael Rossmann[dpa]

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