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Sport: Chancenlos glücklich

Schumacher wird in Kanada Zweiter hinter Alonso

Montreal - Wenigstens ein alter Verbündeter hat Michael Schumacher nicht verlassen: Mit einer Menge Glück beendete er den Großen Preis von Kanada in Montreal als Zweiter – gegen den Sieger Fernando Alonso im Renault aber hatte er erneut keine wirkliche Chance. Nach dem neunten von achtzehn Saisonrennen vermied es der Formel-1-Rekordweltmeister damit, den Rückstand in der WM-Wertung auf Alonso bereits auf hoffnungsloses Niveau anwachsen zu lassen – mit bereits 25 Punkten ist er allerdings trotzdem schon beträchtlich. Die anderen Deutschen hatten weniger Glück: Nick Heidfeld im BMW fuhr zwar auf Rang sieben, Toyota-Pilot Ralf Schumacher aber schied nach diversen Drehern und Problemen aus, und das Rennen des Williams-Fahrers Nico Rosberg wurde früh durch einen von Juan Pablo Montoya provozierten Unfall beendet.

Schumachers Zielankunft direkt hinter Alonso spiegelte nicht die wirklichen Kräfteverhältnisse des Rennens wider. „Wir waren nicht schnell genug, dann hat der Start nicht funktioniert und dann hat mich Jarno Trulli ewig aufgehalten“, sagte Schumacher. Der Deutsche wusste hernach, wer für das halbwegs versöhnliche Ende seiner Kanadareise verantwortlich war. „Danke an das Safetycar, dadurch konnte ich noch mal nach vorne kommen“, sagte der Ferrari-Pilot. Durch die Aufräumarbeiten nach dem Unfall des Kanadiers Jacques Villeneuve zehn Runden vor Schluss kam der bis dahin Drittplatzierte Schumacher noch einmal an Alonso und den Zweitplatzierten Kimi Räikkönen heran. Weil der McLaren-Mercedes-Pilot wenige Kurven vor Schluss auch noch einen Fahrfehler beging, konnte Schumacher auf Rang zwei durchschlüpfen. „Das war natürlich glücklich“, sagte der 37-Jährige. „Ich würde dieses Wochenende mal Schadensbegrenzung nennen.“ Für Alonso dagegen verlief der Tag einmal mehr perfekt. Scheinbar mühelos holte sich der Spanier auf dem Circuit Gilles Villeneuve seinen sechsten Saisonsieg und den vierten hintereinander. „Das war ein fantastischer Sieg“, sagte der 24-Jährige.

Michael Schumacher war nur von Platz fünf gestartet und nach einem schlechten Start sogar auf Rang sieben zurückgefallen. Obwohl er bald bis auf Rang drei vorfuhr, waren Alonso und auch Räikkönen in der Zwischenzeit schon uneinholbar enteilt. Zu keiner Zeit konnte der Deutsche das Tempo der Führenden mitgehen. Hauptgrund dafür waren wohl die Bridgestone-Reifen seines Ferrari, die den Michelins der Konkurrenz deutlich unterlegen waren. Dass er dennoch nur zwei WM-Punkte auf den Führenden Alonso verlor, empfand Schumacher als „sehr wichtig für die Meisterschaft“. Denn obwohl Alonso momentan unbeirrbar Richtung Titelverteidigung rast, hat Schumacher noch nicht aufgegeben: „Wir kämpfen weiter.“ dpa/Tsp

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