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Sport: Chaos in der Oberliga

Yesilyurt und Ankaraspor wollen fusionieren

Berlin - Fußball-Oberligist SV Yesilyurt steckt 34 Jahre nach der Gründung durch türkische Immigranten in einer die Existenz ernsthaft bedrohenden Krise. Der Verein hat fünfstellige Schulden. Aus diesem Grund hat er seine Oberligaelf am Sonnabend gar nicht erst zum Punktspiel bei der TSG Neustrelitz antreten lassen. Nach dem Streik unbezahlter Akteure von Berlin Ankaraspor beim Heimspiel gegen Hertha BSC II im November ist das der zweite Spielausfall der Liga. „Dazu fällt mir nichts mehr ein“, sagt Oberliga-Spielleiter Bernd Wusterhausen. Nun streben ausgerechnet die beiden abstiegsbedrohten Sorgenkinder Ankaraspor und Yesilyurt eine Fusion an.

Immerhin gehören seit Donnerstag neun frühere Yesilyurter dem Vorstand oder Aufsichtsrat von Ankaraspor an. Metin Ilkyaz, dessen Familie über Jahre Hauptsponsor bei Yesilyurt war, stieg sogar zum Präsidenten auf. Beschlossen haben dies 27 stimmberechtigte Ankaraspor-Mitglieder. „Wir wollen Ruhe in den Verein bringen und uns auf die Jugend konzentrieren“, sagt Metin Ilkyaz. Er meint damit ausschließlich seinen neuen Verein Ankaraspor. Der Rückzug Yesilyurts aus der Oberliga steht für ihn bereits fest. Seit Sonnabend soll dem Nordostdeutschen Fußball-Verband ein Fax vorliegen, das den unwiderruflichen Rückzug verkündet. Ob das juristisch einwandfrei ist, muss noch geklärt werden. Wenn ja, stünde Yesilyurt als einziger Absteiger aus der Oberliga fest.

Ankaraspor will bald den Rasen und die Geschäftsstelle von Yesilyurt im Poststadion nutzen. Am Freitag tagte dort erstmals der neue Vorstand von Ankaraspor. „Wir wollen zu einem gesunden Gesamtverein verschmelzen, der auf die Jugend setzt“, sagt Volkmar Steinke, der neue Vizepräsident von Ankaraspor. Allerdings gibt es im Jugendbereich von Yesilyurt noch Widerstand gegen die Fusion. Dieser Widerstand gehe laut Volkmar Steinke aber nur von „Einzelpersonen“ aus.

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