zum Hauptinhalt

Sport: Chelsea dilettiert und hofft

1:3 in Neapel schmeichelt den Londonern noch.

Neapel - Wenn eine Pose den Zustand eines Fußballteams beschreiben kann, dann wurde der FC Chelsea am Dienstagabend ideal verkörpert durch Ashley Cole. Er taumelte im Estadio San Paolo zu Neapel in der 82. Minute rückwärts auf der eigenen Torlinie, brachte mit letzter Kraft die Beine zusammen und verhinderte so das 1:4, das womöglich schon den endgültigen Champions-League-K.o bedeutet hätte. Chelsea verlor so nur 1:3 (1:2), ein Ergebnis, das den Spielern von Andre Villas-Boas noch schmeichelte.

Es gehört zu den kleinen Ungerechtigkeiten der Sportwelt, dass die furiosen Neapolitaner in drei Wochen noch ein Rückspiel an der Londoner Stamford Bridge zu überstehen haben. Man würde sie nach ihrer energischen, die 52 495 Fans schlichtweg begeisternden Leistung direkt ins Viertelfinale befördern wollen. Nur zwei Fehler hatten die Italiener begangen: Sie hatten dem Gast aus England die Führung geschenkt, gnädiger-, vielleicht fatalerweise – ein grotesker Aussetzer der Defensive. Und sie hatten kein viertes Tor erzielt.

Es hätte nicht viel gefehlt, und dem FC Chelsea hätte das gleiche italienische Schicksal erreicht wie den FC Arsenal vor einer Woche beim 0:4 in Mailand. So konfus präsentierte sich der englische Vizemeister. Weil aber Cole erfolgreich abwehrte, konnte Trainer Villas-Boas sagen: „Es ist nicht unmöglich, ein 3:1 umzudrehen.“ Der Portugiese, den viele in Chelseas Umfeld lieber heute als morgen zum Ex-Trainer machen würden, sagte dann noch: „Ein paar Dinge müssen besser werden.“ Das mochte man unterschreiben, jedoch nicht ohne zuvor „ein paar“ durch „so ziemlich alle“ zu ersetzen. dapd

Zur Startseite