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Flugs ins Finale. Luiz (oben) feiert mit seinen Kollegen das 3:1 gegen Basel. Foto: Reuters

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Sport: Chelsea feiert – Mourinho

Der Finaleinzug wird in London zur Nebensache.

London - Die Fans an der Stamford Bridge flehten ihn förmlich an, ein britisches Boulevardblatt verkündete am Tag nach dem Finaleinzug des FC Chelsea in die Europa League bereits Vertragsdetails. Nur José Mourinho selbst lässt die Öffentlichkeit weiter über einen möglichen Wechsel zu seinem Ex-Klub FC Chelsea rätseln. „Ich habe keine Entscheidung getroffen, ob ich gehe oder nicht“, versicherte der Trainer von Real Madrid am Freitag in der spanischen Hauptstadt. „Die, die es als erste erfahren werden, sind meine Frau und meine Kinder.“ Die Zeitung „The Sun“ will es aber bereits wissen, auch wenn es vor dem 1. Juli wahrscheinlich nicht vom Verein verkündet würde: Mourinho kehrt zurück, für einen Jahresverdienst von knapp 12 Millionen Euro. Mourinho soll mit Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch beim Abendessen in einem italienischen Restaurant in dem Londoner Nobelstadtteil gesehen worden sein. Sein erstes Spiel soll Mourinho mit den Londonern, die er von 2004 bis 2007 trainierte, am 17. Juli gegen eine All-Star-Auswahl in Thailand bestreiten.

Am Ende der Saison werde er sich mit dem Vereinspräsidenten und dem Geschäftsführer von Real zusammensetzen und seine Zukunft besprechen, kommentierte Mourinho aber am Freitag beharrlich defensiv die seit Wochen kursierenden Gerüchte. Seinem möglichen Vorgänger muss das alles bitter aufstoßen: Ohnehin ungeliebt an der Stamford Bridge, rettete sich Rafael Benitez nach dem kläglichen Aus in der Vorrunde als Titelverteidiger in der Champions League immerhin noch in das Finale der Europa League. Doch selbst beim 3:1-Sieg über den FC Basel hallten nach nicht mal sieben Minuten die ersten „José Mourinho“-Sprechchöre durch das Stadion. „José’s Coming Home“, intonierten die Chelsea-Fans später. Sie lieben den exzentrischen und polarisierenden Portugiesen; er gewann mit Chelsea zweimal die Premier League.

Benitez macht das Beste aus der Situation. „Ich bin glücklich, ich genieße den Moment“, sagte er. Wie sein Vorgänger Roberto di Matteo kann sich Benitez mit einem internationalen Titel verabschieden. Im Finale trifft Chelsea am 15. Mai in Amsterdam auf Benfica Lissabon. Drei Tore binnen neun Minuten durch Fernando Torres, Victor Moses und David Luiz hatte den Liga-Dritten auf Finalkurs gebracht, nachdem Basel durch Mohamed Saleh in Führung gegangen war. Das Hinspiel in Basel hatte Chelsea 2:1 gewonnen.

Mit dem frei werdenden Trainerjob bei Chelsea könnte es zu einer hochkarätigen Trainerrochade kommen, zumindest wird damit spekuliert. Demnach könnte Carlo Ancelotti bei Real anheuern. „Es ist schwer, zu Madrid Nein zu sagen“, räumte der Italiener in einem Fernsehinterview ein. Mit Paris St. Germain liegt er derzeit auf Meisterkurs: „Aber jetzt geht es mir bei PSG gut.“ Dort wiederum könnte Benitez den freien Platz einnehmen.

Der unumstrittene Star in der Trainerdiskussion ist aber Mourinho, trotz des Halbfinal-Aus mit Real gegen Borussia Dortmund. Fünf Spiele könnten es für Mourinho noch sein in Madrid – vier in der Meisterschaft, dazu das Finale im spanischen Pokal am 17. Mai gegen den Stadtrivalen Atletico. Es ist die einzige Möglichkeit, die Saison noch mit einem Titel zu beenden. In der Primera Division kann Erzrivale FC Barcelona an diesem Wochenende Meister werden.

An dem Tag, an dem er gehen würde, werde es auch keine bösen Worte geben, betonte Mourinho am Freitag. Das sei bei seinen vorherigen Klubs schon so gewesen. Auch bei Chelsea. dpaREAL MADRID]

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