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China

© AFP

China: 34.000 Soldaten für Olympia

Ein Großaufgebot des chinesischen Militärs soll die Sicherheit bei den Olympischen Spielen in Peking gewährleisten. Man habe bereits Hinweise auf "terroristische Aktivitäten", so ein Armeeoffizier.

Insgesamt werden 34.000 Soldaten in und um Peking eingesetzt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag einen ranghohen Offiziellen des Hauptquartiers für die Sicherheit während der Spiele. Darunter sind Spezialtruppen zur Abwehr chemischer, biologischer und nuklearer Angriffe. Spezialtruppen werden auch direkt auf dem Olympia-Gelände präsent sein.

Als Hauptgefahren nannte Oberst Tian Yixiang die uigurische Unabhängigkeitsbewegung, die tibetische Opposition gegen das chinesische Regime, die religiöse Bewegung Falun Gong und die chinesische Demokratiebewegung im Exil. "Diese Kräfte stören und sabotieren die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Peking", sagte Tian, der für das Militär zuständige Offizier des Hauptquartiers für Sicherheit während der Spiele. "Wir haben bereits Informationen über terroristische Aktivitäten."

In und um die Hauptstadt haben auch Kampfflugzeuge, Radareinheiten und Luftabwehrraketen Position bezogen. Einheiten von Luftwaffe, Marine und Heer der Volksbefreiungsarme seien in den vier Militärbezirken in und um Peking stationiert worden. Zum Schutz der Spiele kommandiert die Pekinger Regierung auch Truppen aus drei benachbarten Militärbezirken ab. Dem Oberst zufolge sind 74 Flugzeuge, 47 Hubschrauber und 33 Schiffe im Einsatz. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, sollen laut Xinhua bei den Segelwettbewerben sogar Froschmänner im Einsatz sein, um "verdächtige Objekte und verborgene Gefahren zu eliminieren".

"Solide Garantie"

In Peking und den anderen Olympia-Stätten wird eine Flugverbotszone für Kleinflugzeuge eingerichtet. Der Militäreinsatz werde gemäß "internationalen Gepflogenheiten und chinesischem Recht" durchgeführt, sagte Tian. Die Truppen der Volksbefreiungsarmee seien zuversichtlich, eine "solide Garantie" für die Sicherheit der Olympischen Spiele zu geben.

Chinesische Offizielle hatten in den vergangenen Tagen mehrfach von einer Bedrohung durch ausländische Terroristen und "einheimische Kräfte" gesprochen, ohne diese Bedrohung näher zu identifizieren. Peking wirft insbesondere der uigurischen Minderheit "Terrorismus" vor, weil der Uigurische Weltkongress die chinesische Herrschaft über die autonome Region Xinjiang - das frühere Turkestan - nicht akzeptiert. In Deutschland und anderen westlichen Ländern werden der Uigurische Weltkongress, die tibetische Opposition und die exilierten Dissidenten nicht als Terrororganisationen eingestuft. US-Präsident George W. Bush empfing kürzlich fünf Regimegegner in Washington.

Olympiapark hermetisch abgeriegelt

In Peking sind bereits viele tausend Sicherheitskräfte um und auf dem Olympia-Gelände, an allen großen Straßen und Brücken sowie vor öffentlichen Gebäuden präsent. Der Olympia-Park ist hermetisch abgeriegelt und für die Pekinger Bevölkerung und Touristen bisher nicht zugänglich. Tag für Tag drängeln sich Tausende vor den hohen Absperrzäunen um das Gelände mit Nationalstadion und Schwimm-Palast. Auch auf dem Platz des Himmlischen Friedens wurden zusätzliche Sicherheitskontrollen eingerichtet.

Für ausgewählte Reporter organisierten die chinesischen Behörden am Freitag auch einen Besuch bei der sechsten gepanzerten Division im Pekinger Vorort Nankou, einer 8000 Mann starken Eliteeinheit des chinesischen Heeres. Erstmals waren nach Angaben von Xinhua auch Reporter aus westlichen Ländern zugelassen. Den Journalisten wurden unter anderem fünf Panzer präsentiert. (feh/dpa)

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