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Sport: Clemens Fritz

Wie der Bremer das Spiel gegen Gladbach erlebt hat

Ein Lächeln huscht Clemens Fritz über das Gesicht, als er den Rasen des Weserstadions betritt. Keine Frage: Der meist gut gelaunte Rechtsverteidiger von Werder Bremen steht gerade auf der Sonnenseite des Fußballer-Lebens. Joachim Löw hat ihn erstmals in den Kader der Nationalmannschaft berufen – logisch, dass sich im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach viele Augen auf den 25-Jährigen richten. Die Partie geht Fritz, erst zu Saisonbeginn von Bayer Leverkusen an die Weser gewechselt, so konzentriert an wie die Kollegen. Fritz ist oft am Ball, er spielt gut mit, er macht kaum Fehler. Am Ende des einseitigen Spiels wird ihn die Statistik als den Akteur mit den meisten Ballkontakten ausweisen (92). Und doch zeigt der blonde Rechtsfüßer zu selten, was ihn eigentlich stark macht: Fritz gelingen viele Pässe in die Spitze nicht, zum Flanken kommt er kaum.

Ein Pass bleibt hängen (47.), ein anderer landet im Aus (53.), eine Flanke segelt ins Niemandsland (63.), das ist typisch an diesem Nachmittag. „Ich bin ein Kopfmensch“, sagt Fritz über sich. Deshalb besinnt er sich in diesem Spiel auf seine defensiven Qualitäten – so wie er das auch am Mittwoch gegen Barcelonas Ronaldinho eindrucksvoll getan hat. Das gelingt: Fritz trägt entscheidend dazu bei, dass Werder ohne Gegentor bleibt: Er erkämpft bravourös den Ball gegen Vaclav Sverkos (83.), blockt den Schuss von Federico Insua ab (84.), klärt gegen Kahe (89.). Mitunter genügt auch eine solide Leistung, um einen Teil zum Gemeinwerk beizutragen. Nach dem Schlusspfiff jubiliert Fritz nicht einmal überschwänglich.

Noch immer ist Fritz Teilhaber einer Kneipe in Karlsruhe, die er mindestens zweimal im Jahr besucht, um mit Freunden zu feiern. Für den Herbst könnte es Terminprobleme geben: Als Nationalspieler ist Fritz künftig noch mehr gefordert. „So erfreulich die Berufung für ihn ist“; erklärt Bremens Sportchef Klaus Allofs, „er muss jetzt diese Leistung bestätigen.“ Und unter Löw ein bisschen auffälliger spielen als gestern.

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