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Unaufhaltsam. Chelseas Fernando Torres (r.) erzielt das vorentscheidende 2:0 zum Sieg gegen Schalke. Foto: dpa

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Sport: Cleverer durch Chelsea

Schalke will aus der 0:3-Niederlage lernen.

Gelsenkirchen - Es war eine kleine Lehrstunde gewesen für die junge Mannschaft von Schalke 04. Darüber waren sich alle einig nach der deutlichen 0:3 (0:1)-Niederlage im Champions-League-Gruppenspiel gegen den FC Chelsea. Die Engländer hatten einfach cleverer agiert als der Bundesligist. Doch für Schalke als Gruppenzweiter ist „die Ausgangslage nach wie vor gut“, sagte Trainer Jens Keller: „Chelsea war ohnehin Favorit auf den Gruppensieg.“ Die Niederlage gegen das Starensemble von José Mourinho soll nun bei Schalke aber vielmehr die Sinne schärfen für das anstehende Derby gegen Borussia Dortmund am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr). „Der BVB hat ähnliche Qualitäten wie der FC Chelsea“, mahnte Julian Draxler.

Alle Gelsenkirchener Protagonisten sind sich jedoch einig darüber, dass die Niederlage gegen die Londoner zu hoch ausfiel. „Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider“, meinte Keller. „Aber man hat die Qualität von Chelsea gesehen. Sie haben unsere individuellen Fehler eiskalt bestraft.“ Den großen Unterschied zwischen dem Europa-League-Sieger 2013 und dem verletzungsgeplagten Fünften der Fußball-Bundesliga machte in der Tat vor allem die Kaltschnäuzigkeit und Erfahrung aus. „Chelsea ist mit ausgebufften Profis besetzt. Wir haben eine noch sehr junge Mannschaft“, stellte Horst Heldt enttäuscht fest.

Für Startrainer Mourinho, dem im siebten Anlauf der erste Sieg im Europacup bei einem Bundesligisten gelang, war es dagegen ein Abend nach Maß. Nach der frühen Führung von Fernando Torres geriet seine Elf nur etwa 15 Minuten lang vor der Pause in Bedrängnis. „Da war Schalke sehr dominant“, räumte der Portugiese ein. „Aber unsere Abwehr und unser Torhüter haben uns sehr viel Stabilität gegeben.“ Mit dem zweiten Treffer von Torres nach etwas über einer Stunde war die Begegnung dann entschieden, das 3:0 durch Eden Hazard kurz vor Schluss nur noch Zugabe.

„In Sachen Cleverness können wir uns von Chelsea einiges abschauen“, befand der 18 Jahre alte Max Meyer. „Spielerisch war es eigentlich gar nicht so schlecht, was wir gezeigt haben.“ Verwundert waren die Zuschauer nur, dass Keller den von einer Kniereizung genesenen Kevin-Prince Boateng wie beim 3:3 in Hoffenheim als Sturmspitze aufbot und stattdessen Adam Szalai auf der Bank ließ. Der Trainer wollte Boateng den mutmaßlich laufintensiveren Part im Mittelfeld wegen dessen Trainingsrückstand ersparen. „Kevin hat schon in der Halbzeit gesagt, dass er platt ist“, so Keller. Das misslungene Experiment dürfte er im Derby gegen den BVB aber kaum wiederholen.

Vor dem 143. Revierderby machen sich die Schalker Mut mit der Statistik. In der Vorsaison konnte Schalke beide Duelle mit Dortmund 2:1 gewinnen. Und immerhin: Von den zurückliegenden elf Pflichtspielen verlor die Mannschaft von Keller nur zwei: 0:4 gegen Bayern München und eben nun 0:3 gegen Chelsea. Beides Niederlagen gegen Teams, die schlicht viel mehr Qualitäten und Möglichkeiten haben. Deshalb stellte Torhüter Timo Hildebrand nicht zu Unrecht fest: „Uns braucht jetzt niemand aufzurichten.“ Gegen Dortmund, das ist allen klar, ist jedoch eine Leistungsexplosion nötig.Tsp/dpa

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