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Confed-Cup: Alves schlägt Mandela

Brasilien steht nach einem glücklichem 1:0 gegen Gastgeber Südafrika durch ein spätes Freistoßtor im Finale des Confed-Cups.

Am alten Mann hat es jedenfalls nicht gelegen. Obwohl er kaum noch gehen kann, hatte der bald 91-jährige Nelson Mandela vor dem Halbfinale noch einmal die Jungs empfangen, im Sitzen. Die Jungs, das ist Bafana Bafana, Südafrikas Fußballnationalspieler, und dass die den Friedensnobelpreisträger den „Alten Mann“ nennen, hat nichts Abwertendes, sondern ist Ausdruck zutiefst empfundener Zuneigung. Südafrikas Coach Joe Santana, ein Brasilianer, sagte nach dem Treffen voller Pathos: „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals in meinem Leben Nelson Mandela begegnen würde.“ Doch der Motivationsschub durch Mandela langte für das Duell mit Brasilien nicht ganz aus. 1:0 (0:0) gewann das Team von Carlos Dunga und steht damit am Sonntagabend im Finale gegen die Überraschungsmannschaft USA. Der Sieg des Titelverteidigers gegen die beherzten Gastgeber war allerdings äußerst glücklich und kam erst zwei Minuten vor Schluss durch einen Freistoß des eingewechselten Daniel Alves zustande.

Gegen die empfindliche Kälte des Johannesburger Winterabends wappneten sich die 48 049 Zuschauer im Ellis Park mit Schals, Mützen und Handschuhen – und einige Brasilianer wie Lucio und Kaka mit Langarmtrikots. Auch im Spiel blieb das mit zehn Treffern in drei Spielen mit Abstand torgefährlichste Team des Confed-Cups zunächst mäßig heißblütig: Nur ein gefährlicher Torschuss von Kaka gelang den Brasilianern in der ersten Hälfte. Mehr noch: Je länger das Spiel dauerte, desto öfter waren die Gastgeber zu Gast in der brasilianischen Hälfte, holten einige Freistöße heraus und verhalfen auch Julio Cesar im Tor der Gäste zu etwas Bewegung gegen die Kälte.

Unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Vuvuzelas boten die Gastgeber in der zweiten Hälfte dann ihre beste Turniervorstellung. Die größte Chance zur Führung hatte der starke Modise, doch dessen abgefälschten Schuss hielt Julio Cesar nach einer knappen Stunde mit einer Glanzparade. Als alles schon auf eine Verlängerung hinauslief, erhielt das immer schwächer werdende Brasilien noch einmal einen Freistoß an der Strafraumgrenze – und Daniel Alves drosch ihn unhaltbar ins Tor. „Wir haben heute echt hart gearbeitet“, sagte der frühere Dortmunder Steven Pienaar enttäuscht. „Manchmal ist Fußball unfair.“   mit dpa

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