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Achtung: fertig machen. Gleich klemmt sich Blanco den Ball zwischen die Füße.

© IMAGO

Cuauhtemoc Blanco: Der Supertrick des Buckligen

Am Tag danach wird auf der ganzen Welt geübt. Es kann ja auch jeder versuchen, den Ball zwischen die beiden Füße zu klemmen und dann einen Satz nach vorne zu machen – es sieht allerdings nicht bei jedem so sensationell aus wie bei Cuauhtemoc Blanco.

Der wird am Abend zuvor in Lyon von zwei Südkoreanern an der Eckfahne gestellt, nein, eigentlich wartet er auf sie, um sich aus dieser aussichtslos engen Situation mit dem danach „Bunny Hop“ oder eben „Cuauhtemina“ genannten neuen Trick zu befreien. Nicht nur Lee Min-Sung und Choi Sung-Yong, die den Ball schon an ihrem Fuß sahen, sind verblüfft. Hätte ja auch früher einer drauf kommen können. Die WM 1998 in Frankreich hat eine große Geschichte.

Blanco beherrscht, das ist auch in den Jahren danach zu sehen, noch mehr Kunststücke: Er kann den Ball mit dem Rücken oder dem Hintern exakt weiterspielen. Er ist heute eine Legende in Mexico und empfängt in seiner Fernsehshow bekannte Persönlichkeiten. Cuauhtemoc – so hieß auch der letzte Kaiser der Azteken. 2002 war Blanco lange verletzt, erst als er zurückkehrte, schaffte Mexiko noch die WM-Qualifikation. 2006 war er nicht nominiert, kam aber wieder zurück, bevor er 2008 seine Karriere in der Nationalmannschaft beendete. Um 2010 dann wieder dabei zu sein und die infrage stehende WM-Qualifikation entscheidend zu sichern.

37 Jahre ist Blanco jetzt alt, er spielt in der zweiten mexikanischen Liga für Vera Cruz FC. Äußerlich erinnert er an Ailton, einer seiner Spitznamen ist „der Bucklige“. Er selbst spricht von 100 Prozent Fitness, die Teamärzte drücken es so aus: „Er liegt 10 bis 15 Prozent über dem Idealgewicht.“ In der Startelf ist er nicht mehr zu erwarten. Meist wird er für eine Viertelstunde eingewechselt, um noch etwas Überraschendes auf den Platz zu zaubern. Was er mit seinem Bauch und dem Ball so alles kann, ist noch offen.

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