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Sport: „Da ist viel Mist passiert“

Herthas Ashkan Dejagah spricht über seine Probleme

Berlin - Auf dem Fußballplatz fühlt sich Ashkan Dejagah wohl, das ist zu sehen am Sonntagvormittag beim Training von Hertha BSC. Lange nach dem Ende der Übungseinheit schlägt er noch Bälle quer über den Schenckendorffplatz. Spuren der vergangenen Wochen sind in diesen Momenten nicht zu sehen, Dejagah lacht viel mit seinem Teamkollegen Mineiro, dem Brasilianer. Ganz so entspannt, wie es aussieht, ist der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler Ashkan Dejagah allerdings noch nicht. „Mein Kopf ist voll. Da ist zuletzt einfach eine Menge Mist passiert, der mir zu schaffen macht“, sagt er dem Tagesspiegel.

Dejagah hat gerade innerhalb von acht Tagen viele unschöne Dinge erlebt. Nach Bekanntgabe seines Wechsels im Sommer nach Wolfsburg ist er von Hertha BSC suspendiert worden, wegen eines verpassten Gerichtstermins hat er eine Nacht im Gefängnis verbracht, er wurde von Hertha rehabilitiert und ist dann im Bundesligaspiel gegen Stuttgart gleich wieder vom Platz geflogen.

Dejagah glaubt, dass er zuletzt viel Pech hatte. Die zweite Gelbe Karte gegen ihn am vergangenen Freitag hält er für ungerechtfertigt. „Das war nie im Leben Gelb-Rot. Ein Witz“, sagt der Deutsch-Iraner. Am Mittwoch im Viertelfinale des DFB-Pokals beim VfB Stuttgart wird er wahrscheinlich trotzdem wieder spielen, gesperrt ist er nur für die Bundesliga. „Ich würde sehr gern die Chance bekommen, etwas wieder gut machen zu dürfen. Ich bin Profi und definiere mich über Fußball – deshalb ist das die einzige Möglichkeit, wieder Klarheit zu bekommen und ein paar Dinge gerade zu rücken. Für mich und für Hertha“, sagt er.

Der Name Ashkan Dejagah war zuletzt täglich Bestandteil der Berichterstattung in den Berliner Medien. Dejagah hat darunter gelitten. „Es wurde viel Falsches über mich geschrieben“, klagt er. „Dass es so weit kommt, wollte ich nie. Deshalb habe ich mich in den vergangenen Tagen öffentlich überhaupt nicht zu meiner Situation geäußert.“ Dejagah will wieder Fußball spielen. Die Regionalliga aber ist ihm dafür nicht genug, er will unter keinen Umständen wieder zurückgestuft werden, so wie am Ende der vergangenen Woche, als er für Hertha II gegen das zweite Team von Leverkusen spielen musste. Dafür bleibt er gern auch länger beim Training.

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