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Sport: Da staunt auch Prinz Charles Michael Schumacher fährt im Qualifying nur auf Platz fünf

Silverstone. Was hatten sich alle vor dem englischen Wetter gefürchtet: Regen und Gewitter hatten die Verantwortlichen der Formel 1 für das Qualifying in Silverstone erwartet.

Silverstone. Was hatten sich alle vor dem englischen Wetter gefürchtet: Regen und Gewitter hatten die Verantwortlichen der Formel 1 für das Qualifying in Silverstone erwartet. Doch dann blieb es sonnig und warm. Trotzdem erlebte seine Königliche Hoheit Prinz Charles an der Jaguar-Box ein ungewöhnliches Qualifying, das für das Rennen am Sonntag einige Fragen offen lässt.

Michael Schumacher verdarb sich durch einen Ausflug in die Wiese eine gute Ausgangsposition. Er wird nur von Rang fünf aus starten. Entsprechend wortkarg und säuerlich lief der Weltmeister dann auch durchs Fahrerlager. Auf der Poleposition wird sein Teamkollege Rubens Barrichello stehen, der 1:21,209 Minuten vorgelegt hatte, die nicht mehr geschlagen wurden. „Jeder Tag ist anders“, sagte der zuletzt heftig kritisierte Brasilianer strahlend. „Das Schlimmste war das Warten, ob mich noch jemand abfängt.“ Den Fehler seines Teamkollegen sah er mit gemischten Gefühlen. „Natürlich wollte ich nicht, dass er mich schlägt, aber im Sinne des Teams hätte ich ihm schon ein besseres Ergebnis gewünscht.“ Zweiter wurde Jarno Trulli im Renault, der von seiner Leistung selbst überrascht war.

Auf Rang drei landete Kimi Räikkönen, der damit Bester der WM-Kandidaten war. „Ich hätte nicht unbedingt gedacht, dass ich unter den ersten drei bleibe und noch auf die Pressekonferenz muss,“, sagte der Finne, „ich hatte schon den Overall ausgezogen.“ Ralf Schumacher, der mit der Abstimmung seines Autos nicht zufrieden war, konnte sich immerhin freuen, auf Rang vier „vor meinem Bruder geblieben zu sein". Auch den Teamkollegen Montoya ließ er erneut hinter sich.

Allerdings ließen die oft großen Unterschiede zwischen Teamkollegen den Verdacht aufkommen, dass strategische Überlegungen dahinter stecken. Eigentlich hieß es, in Silverstone sei nur eine Strategie mit zwei Boxenstopps möglich, weil durch die Lage der Boxengasse und der Strecke jeder Stopp wesentlich mehr Zeit kostet als zum Beispiel vor zwei Wochen in Magny Cours, als fast alle Teams mit drei Stopps unterwegs waren. Andererseits kommen nun weitere Fragen ins Spiel: Was macht das Wetter, wie verhalten sich die Reifen auf dieser rauen Strecke?

Der Sonntag soll heiß werden, verkündet der Wetterbericht, aber eventuell gibt es auch Gewitterschauer. Möglich, dass einige kurzfristig auf drei Stopps umdisponieren, andere weiterhin auf zwei Stopps setzen.

Gemischte Gefühle herrschten im Sauber-Team. Heinz-Harald Frentzen landete auf Platz 14 und war nicht völlig unzufrieden. „Wir haben uns schon verbessert, aber es reicht halt noch nicht, um zum Beispiel an BAR heranzukommen.“ Nick Heidfeld, der sich am Vormittag auch noch eine Strafe über 500 Dollar wegen Überschreitens des Tempolimits in der Boxengasse eingehandelt hatte, landete hingegen auf Platz 16 und war total sauer. „Überhaupt nichts hat gepasst, das Auto war gestern noch wesentlich besser als heute“, sagte er, „das war mein schlechtestes Qualifying in diesem Jahr.“

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