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Sport: Dabei sein ist schwierig

über die Tücken der Olympia-Nominierung Die Regeln sind streng. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) duldet keine Olympiatouristen in den Reihen der Aktiven.

über die Tücken der Olympia-Nominierung Die Regeln sind streng. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) duldet keine Olympiatouristen in den Reihen der Aktiven. So durften die Kanuten für die Olympischen Spiele in Athen erstmals keinen Ersatzmann für den Vierer-Kajak nominieren. „Jeder, der mitfährt, muss auch starten“, erklärt Bundestrainer Josef Capousek die neuen Regeln, „das ist knallhart.“ Auch die deutschen Leichtathleten kämpfen mit den Nominierungskriterien. Der Diskuswerfer Lars Riedel, die 800-Meter-Läuferin Claudia Gesell und der Dreispringer Charles Friedek haben zwar vor einiger Zeit die Norm erfüllt und sind vom Nationalen Olympischen Komitee für Athen nominiert worden. Doch dann verletzten sie sich. Nun müssen, oder im Falle von Charles Friedek mussten sie um ihre Teilnahme an den Sielen bangen. Denn nun fordert das NOK einen Gesundheitsnachweis. Es will sich offenbar an die Anweisung von oben halten und keine Urlauber ins Olympische Dorf entsenden.

Nun fragt sich aber, was ein Gesundheitsnachweis ist. Dem Dreispringer Charles Friedek genügten am vergangenen Wochenende fünf ungültige Versuche und ein total verunglückter Sprung auf 14,07 Meter. Gesundheitsnachweis erbracht, urteilte das NOK. Es ist nämlich auch so: Ein Weltmeistertitel aus dem Jahr 1999 und die achtbeste Leistung aller Dreispringer im Jahr 2004 wiegt schwerer als die Angst des IOC vor Olympiatouristen. Nationales Interesse kommt vor internationalen Befürchtungen. Regeln sind eben immer so streng, wie man sie auslegt.

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