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Sport: Dänen schlagen sich k. o.

Spiel nach Faustschlag und Fan-Attacke abgebrochen

Kopenhagen - Mit dem Fausthieb des früheren Schalkers Christian Poulsen und der Attacke eines Fans auf Schiedsrichter Herbert Fandel hat sich Dänemark im EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden selbst k. o. geschlagen. Der Spielabbruch durch Fandel in letzter Minute beim Stande von 3:3 wird vermutlich dazu führen, dass die Begegnung mit 3:0 für Schweden gewertet wird. Damit ist der Europameister von 1992 praktisch aus dem Rennen um die EM-Plätze 2008. Außerdem wird Dänemark mit Sanktionen für künftige Heimspiele rechnen müssen.

„Das war ein ganz, ganz schwarzer Tag für uns, da kann ich schon gar nicht mehr über Fußball reden“, meinte der total geschockte Morten Olsen. Der Nationaltrainer hatte zusammen mit 42 000 Zuschauern im Kopenhagener Parken vor Poulsens Ausraster eine packende Partie erlebt. Die Schweden führten durch Tore von Johan Elmander (2) und Petter Hansson sensationell mit 3:0. Nach dem Anschlusstreffer durch Daniel Agger noch vor der Pause starteten die Gastgeber in der zweiten Halbzeit eine furiose Aufholjagd und schafften durch Jon Dahl Tomasson und Leon Andreasen den Ausgleich.

Doch dann streckte Poulsen im eigenen Strafraum den eingewechselten Markus Rosenberg von Werder Bremen mit einem Faustschlag nieder. Fandel schickte ihn vom Platz und entschied auf Strafstoß. Nachdem sich danach ein dänischer Zuschauer auf den Referee gestürzt hatte, brach Fandel die Partie ab. Der „Welt“ sagte der 43-Jährige: „Zum Glück schützten mich dänische Spieler. Ich war überrascht und schockiert, dass ein Geisteskranker in einem so großen Spiel zu mir vordringen konnte.“

„Klar haben wir Verständnis für diese Entscheidung. Diese letzten Minuten überschatten alles andere“, meinte der dänische Kapitän Tomasson. Schwedens Trainer Lars Lagerbäck hätte sich die drei Punkte anders gewünscht: „Eine sportliche Entscheidung wäre mir lieber gewesen. Es wurde ja niemand verletzt.“ Der Spielabbruch sei als „Zeichen gegen die Gewalt von Spielern und Zuschauern“ notwendig gewesen, sagte Fandel. „Wir müssen mit dem Finger auf solch brutale Spieler wie Poulsen zeigen und klarmachen, dass ihr Verhalten nicht erwünscht ist.“ Coach Olsen tat dies bereits: „Was Christian getan hat, ist unverzeihlich.“ dpa

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