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DARDAI NIMMT ABSCHIED: „Dieses Jahr war ich nur ein kleiner Teil“

Herr Dardai, Sie sind ein letztes Mal für Hertha aufgelaufen. Mit welchen Gefühlen nehmen Sie Abschied?

Herr Dardai, Sie sind ein letztes Mal für Hertha aufgelaufen. Mit welchen Gefühlen nehmen Sie Abschied?

Mit den besten. Ich möchte mich bei der Mannschaft bedanken. Sie hat so gut gespielt, dass es überhaupt möglich wurde, dass ich noch einmal auflaufen konnte. Und dann diese Kulisse. Ich war ja schon 1997 beim Spiel mit der Rekordzahl von 75 000 Zuschauern gegen Kaiserslautern dabei. Und jetzt dieser neue Rekord für Hertha. Dazu noch gewonnen, selbst das Wetter war ja besser als angekündigt. Besser geht es nicht.

Kurz vor der Halbzeit wurden Sie ausgewechselt, um eine Ehrenrunde drehen zu können. Sind Tränen geflossen?

Nein, ich war clever. Ich habe den Tipp bekommen, den jüngsten meiner Söhne mitzunehmen, um nicht zu heulen. Wenn du ein Kind dabeihast, bist du damit beschäftigt und abgelenkt. Das hat gut funktioniert. Zumal mein Kleiner es mit der Angst zu tun bekam, als plötzlich Herthinho vor uns auftauchte.

Die Fans haben Sie frenetisch gefeiert und sehr liebevoll verabschiedet.

Ja, 14 Jahre bei einem Verein sind eine lange Zeit. In diesem Jahr war ich nur ein kleiner Teil, aber ich bin zufrieden. Ich habe so viel erlebt mit Hertha, ich stand so viele Male in der Startelf, in der Champions League und jetzt in der Aufstiegself. Wenn ich mich jetzt verabschiede, dann nicht mit Wehmut, sondern in großer Zufriedenheit.

Hat dieses Jahr Zweite Liga Hertha vielleicht sogar gutgetan?

Das kann sein. Für den Zusammenhalt der Mannschaft, aber auch zwischen Verein und Fans war diese Zeit sehr gut. Und wenn wir einen guten Start in die Bundesliga erwischen, kann sogar noch mehr gehen. Wir werden sehen.

Was zeichnet die Aufsteigermannschaft im Vergleich zu der vor 14 Jahren aus?

Es kann eine große Parallele geben. Damals hatten wir in der Mannschaft eine gute Basis, sie blieb im Wesentlichen zusammen. Das Feuer und die Begeisterung hielt vier, fünf Jahre. Das erhoffe ich mir auch von der jetzigen Mannschaft.

Die Mannschaft steht jetzt vor einem Feiermarathon. Wie sieht Ihr Plan aus?

Das werde ich Ihnen sagen: Ich fahre jetzt kurz nach Hause. Mein Vater und zwei gute Freunde sind extra aus Ungarn gekommen. Wir werden ein Gläschen Rotwein zusammen trinken, davon hat mein Vater genug mitgebracht. Dann geht es mit meiner Frau zur Klubfeier, morgen zum Bürgermeister und dann nach Mallorca. Ich werde es genießen.

Aufgezeichnet von Michael Rosentritt

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