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Sport: Das blaue Wunder

Portugal, Kroatien, Griechenland und überraschend Frankreich erreichen die WM 2014 – die Franzosen holen sensationell ein 0:2 auf.

FRANKREICH – UKRAINE 3:0

Frankreich hat ein kleines Fußball-Wunder geschafft und fährt nun doch zur WM. Nach der 0:2-Niederlage im Play-off-Hinspiel in der Ukraine hat der ehemalige Welt- und Europameister am Dienstagabend im heimischen Stade de France das Blatt noch wenden können und das Rückspiel mit 3:0 (2:0) gewonnen. Liverpools Mamadou Sahko, Real Madrids Stürmer Karim Benzema und ein Eigentor von Oleg Gusew bescherten Frankreich die ersehnte Reise nach Braslien. Erstmals hatte eine Mannschaft einen 0:2-Rückstand in den WM-Ausscheidungsspielen wettmachen können.

Europas Fußballer des Jahres vom FC Bayern München, Franck Ribéry, und sein Kollege Mathieu Valbuena von Olympique Marseille setzten bei den Franzosen die Akzente. Der Führungstreffer der Franzosen ging fast schon auf das Konto des Münchners, als Gäste-Torhüter Pyatow einen Ribéry-Schuss nur abklatschen und Sakho abstauben konnte. Die Elf von Trainer Didier Deschamps spielte weiter klug und kam bereits vor der Pause zum Gesamtausgleich. Dann war es Gusew, der bei einer Valbuena-Flanke unglücklich agierte und unfreiwillig das Wunder vollendete.

SCHWEDEN – PORTUGAL 2:3

Cristiano Ronaldo lässt sich ein eigenes Museum bauen. In seiner Geburtsstadt Funchal auf der Atlantik-Insel Madeira solen spätestens ab Anfang nächsten Jahres Trophäen und Andenken ausgestellt werden. Ein Exponat könnte sich künftig dem 3:2 (0:0)-Sieg im Play-off-Rückspiel in Schweden widmen, bei dem der überragende Ronaldo Portugal mit drei Toren zur WM nach Brasilien schoss. Schon im Hinspiel hatte der Angreifer von Real Madrid den 1:0-Endstand erzielt.

Am Dienstag in der Friends Arena in Solna war es dann wieder Ronaldo, der nach einem präzisen Steilpass von Moutinho auf das Tor zurannte und nach 50 Minuten die Führung erzielte. In der ersten Halbzeit hatte der 28-Jährige noch mehrere Chancen vergeben gegen die Schweden, die in ihrem Bemühen, den Rückstand aufzuholen, ihren Star Zlatan Ibrahimovic ständig suchten, aber selten fanden. Das klappte dann plötzlich nach dem 0:1. Innerhalb von fünf Minuten köpfte Ibrahimovic nach einer Ecke erst den Ausgleich und verwandelte dann einen harten, flachen Freistoß zur Führung. Doch Ronaldo antwortete kurz darauf: Von Hugo Almeida erneut steil geschickt erzielte er den Ausgleich, dann umkurvte er Schwedens Torwart Andreas Isaakson und erzielte den Endstand. Das Museum, mit dem Ronaldo angeblich seiner wirtschaftlich angeschlagenen Heimatinsel eine neue Touristenattraktion bescheren will, könnte nach solchen Heldentaten großen Zulauf finden.

KROATIEN – ISLAND 2:0

Mario Mandzukic hat Kroatien zur WM geschossen – doch der Bayern-Angreifer wird beim Turnier in Brasilien zunächst fehlen. In Zagreb erzielte Mandzukic am Dienstag beim 2:0 (1:0)-Erfolg über Außenseiter Island in der 27. Minute den wichtigen Führungstreffer. Kurz vor der Pause wurde der Münchner Mittelstürmer dann nach einem groben Foulspiel mit Rot vom Platz gestellt. Trotzdem beseitigte Kroatiens Kapitän Dario Srna zwei Minuten nach der Halbzeitpause die letzten Zweifel. Die Isländer verpassten auch in Überzahl nach dem 0:0 im Play-off-Hinspiel die historischen Sensation. Noch nie wäre ein kleineres Land bei einer Fußball-WM dabei gewesen. Dafür feierte der frühere Bundesliga-Profi Niko Kovac seinen ersten großen Erfolg als Nationaltrainer Kroatiens.

RUMÄNIEN – GRIECHENLAND 1:1

Griechenland ist zum dritten Mal nach 1994 und 2010 bei einer Weltmeisterschaft dabei. Nach dem 3:1-Erfolg im Play-off-Hinspiel kamen die Hellenen am Dienstag in Rumänien zu einem 1:1 (1:0). Im Nationalstadion von Bukarest schockte Kostas Mitroglou die Rumänen mit seinem frühen Tor. Der in Deutschland aufgewachsene Stürmer sah Gelb, weil er seinen Treffer zu ausgiebig bejubelt hatte. Ein Eigentor von Vasileios Torosidis vom AS Rom reichte den offensiven, aber glücklosen Gastgebern nicht. Victor Piturca muss nun ins Kloster. Das hatte Rumäniens Trainer angekündigt, falls er die WM verpassen sollte. dpa/Tsp

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