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Sport: Das Ende einer Ära – der Anfang einer Ära

Kenenisa Bekele gewinnt über 10 000 Meter, Haile Gebrselassie wird Fünfter

Athen Kenenisa Bekele umrundete die Hindernisse wie Slalomstangen. Auf dem Weg zum Olympiasieg ließ sich der 22 Jahre alte Äthiopier auch von den zu überrundenden Läufern nicht irritieren. Am Ende gewann er das Rennen über 10 000 Meter in 27:05,11 Minuten und mit neuem olympischen Rekord. Zweiter wurde sein Landsmann Sileshi Sihini, Bronze ging an Zersenay Tadesse aus Eritrea.

Haile Gebrselassie, der große Mann der Langstrecke, blieb in seinem letzten Bahnrennen ohne Medaille. 1996 in Atlanta und 2000 in Sydney hatte er über 10 000 Meter jeweils Gold gewonnen. Diesmal war das Tempo zu hoch für ihn. Allerdings half Gebrselassie nach Kräften mit, seinen Landsleuten die Medaillen zu verschaffen und die Rivalen aus Afrika abzuschütteln. Gebreselassie war trotz Problemen an der Achillessehne an den Start gegangen. „Hauptsache ist, dass ein Äthiopier gewinnt, egal wer“, hatte er schon vor dem Rennen gesagt. „Das macht 60 Millionen Äthiopier glücklich.“ Nach dem Doppelsieg haben sie nun doppelten Grund zur Freude.

Die 50 000 Zuschauer im Olympiastadion erlebten ein sehr einseitiges Rennen, das Bekele bereits nach etwas mehr als der Hälfte bestimmte. Für die Spiele in Athen plant er jedoch noch weit mehr. Als erster Langstreckler seit 24 Jahren will er bei Olympia das Double über 10 000 und 5000 Meter schaffen. Der letzte Athlet, dem dies gelang, war sein Landsmann Miruts Yifter. Seit Juni hält Bekele über beide Strecken den Weltrekord, die sein großes Vorbild Haile Gebrselassie zuvor innehatte. Als der 1996 als Olympiasieger nach Äthiopien zurückkehrte, wurde ihm Bekele noch als großes Talent vorgestellt. Gestern Abend ist das Talent an Gebreselassie vorbeigezogen. Tsp

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