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Sport: Das Finale soll erst der Anfang sein

Deutsche Junioren wollen heute den EM-Titel holen

Berlin - Als die deutschen U-16-Junioren im Mai 1992 Europameister wurden und den bis heute letzten Juniorentitel nach Deutschland holten, war Richard Sukuta-Pasu ein Jahr alt. Er wird sich kaum daran erinnern. Im Juli 2008, 16 Jahre später, ist er auf dem besten Weg zur entscheidenen Figur der U-19-EM zu werden. Dem Stürmer von Bayer Leverkusen ist es zu verdanken, dass Deutschland heute gegen Italien (19 Uhr, live bei Eurosport) Europameister werden kann. Der 18-Jährige schoss die deutsche Auswahl im Halbfinale gegen Tschechien mit seinem 2:1-Siegtreffer in der 119. Minute ins Endspiel.

Der 1,84 Meter große Mittelstürmer, dessen Eltern vor 40 Jahren aus dem Kongo nach Deutschland kamen, wird nach der EM auch bei seinem Arbeitgeber voll angreifen. Bayer-Manager Michael Reschke traut ihm den Sprung in die Profi-Mannschaft zu: „Wir sind von ihm total überzeugt, er soll schon diese Saison Einsätze in der ersten Mannschaft bekommen.“ Nachwuchskoordinator Jürgen Gelsdorf beschreibt Sukuta-Pasu als „körperlich starken Spieler, der gute technische Fähigkeiten besitzt und schnell ist“.

Lars Bender ist bei seinem Verein 1860 München bereits Stammspieler. Der Mittelfeldspieler ist zwar erst 18 Jahre alt, hat aber schon die Erfahrung von 41 Zweitligaspielen. Auch in der U 19 ist er für Trainer Horst Hrubesch unverzichtbar. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Sven glänzt er vor der Abwehr. „Lars spielt ein sensationelles Turnier“, sagt Ernst Tanner vom 1860-Nachwuchszentrum. Tanner kennt den Rosenheimer schon lang. „Sein Spiel zeichnet sich durch Ruhe und Struktur aus“, sagt Tanner. Ebenfalls aus der Jugend der Sechziger stammt Offensivspieler Savio Nsereko. Zehn Jahre lang spielte er für 1860, ehe er 2005 nach Italien zu Brescia Calcio wechselte. Ernst Tanner sieht in Nsereko einen echten Straßenfußballer. „Seine Technik ist überragend, sein Spiel lebt von der Intuition.“ Beim heutigen Finale wird er allerdings gelbgesperrt zuschauen müssen.

Von Beginn an dabei ist Torwart Ron-Robert Zieler. Er ist neben Nsereko der einzige Legionär im Team. Vor drei Jahren wechselte er aus der Jugend des 1. FC Köln zu Manchester United. Wie ManUs Stammkeeper Edwin van der Sar, überzeugt Zieler nicht nur durch Paraden, sondern auch durch fußballerisches Talent. Vor dem Finale gibt der 19-Jährige die Richtung vor: „Wir wollen Europameister werden.“Lukas Hermsmeier

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