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Doch zu halten. Ramos (r.), hier gegen Argentinien, bleibt bis 2015 bei Hertha.

© AFP

Das Gefühl ist jetzt da: Ramos verlängert bei Hertha

Vor einem Jahr wollte Adrian Ramos Hertha noch verlassen, jetzt hat der Kolumbianer seinen ohnehin bis 2013 laufenden Vertrag noch einmal um zwei Jahre verlängert.

Die Copa America steht derzeit bei Hertha BSC hoch im Kurs. Als Trainer Markus Babbel etwa im Trainingslager von den Pressevertretern erfuhr, dass Kolumbiens erstes Turnierspiel live im frei empfangbaren Fernsehen übertragen werden sollte, antwortete er: „Ach wirklich? Dann schaue ich mir das an.“ Auch Michael Preetz sieht sich die Spiele der Südamerika-Meisterschaft interessiert an. „Gegen Costa Rica war Adrian Ramos der beste Kolumbianer“, sagte Herthas Manager über seinen Stürmer, der im ersten Spiel das entscheidende 1:0 für seine Nationalmannschaft erzielt hatte. Auch beim 0:0 gegen den Gastgeber und Turnierfavoriten Argentinien überzeugte Ramos. Dass sich der 25-Jährige mit seinen Leistungen für andere Vereine ins Schaufenster stellt, sei „ganz normal und okay“, sagte Preetz gelassen, denn er ahnte schon, was er am Freitag verkünden konnte: Ramos hat seinen bis 2013 laufenden Vertrag um zwei Jahre verlängert.

„Dass er in unseren Planungen eine zentrale Rolle spielt, ist kein Geheimnis“, sagte Preetz. Der beste Torschütze der beiden vergangenen Spielzeiten (zehn Bundesligatreffer 2009/10, 15 Zweitligatore 2010/11) ist damit ebenso bis 2015 gebunden wie Pierre-Michel Lasogga (13 Treffer in der vergangenen Saison), der im Mai verlängerte. Da beide über keine Ausstiegsklauseln verfügen, ist Herthas Zukunft im Sturm erst mal gesichert.

Das überrascht vor allem bei Ramos, der vor einem Jahr noch massiv seinen Abgang aus Berlin betrieben hatte. „Es gab schwierige Phasen letzten Sommer“, sagte Preetz, die vor allem auf zwei Dinge zurückzuführen waren: Ramos wollte unbedingt erstklassig spielen, um wiederum seine Nationalmannschaftskarriere nicht zu gefährden. „Ihm fehlte damals das Gefühl dafür, dass die Mannschaft gleich wieder in die Bundesliga zurückkommen kann“, sagte Preetz. Sie konnte und Ramos wurde durchgängig für die kolumbianische Auswahl berufen. „Das Gefühl hat sich dann schnell eingestellt und jetzt ist er glücklich, dass er in Berlin ist und Bundesliga spielen kann.“

Auch der dritte und inoffiziell wohl größte Unzufriedenheitsfaktor ist mit der Vertragsverlängerung ausgeräumt: Mit dem neuen Arbeitspapier steigt Ramos’ Gehalt in den siebenstelligen Bereich. Bleibt also nur die Problematik, dass Ramos, der heute gegen Bolivien den Viertelfinaleinzug klarmachen kann, bei optimalem Turnierverlauf mit Kolumbien bis Ende Juli fehlen könnte. Doch auch da ist Preetz entspannt. „Ich glaube nicht, dass er danach in ein Loch fällt“, sagte der Manager, „er hat ausreichend Urlaub gehabt und sich mit seiner Mannschaft auf allerhöchstem Wettkampfniveau vorbereitet, im Prinzip kann er sofort wieder bei uns einsteigen.“

Hertha würde er schon jetzt helfen. Am Samstagabend verloren die Berliner das zweite Testspiel in zwei Tagen gegen den Schweizer Erstligisten Grasshoppers Zürich 0:2. Am Freitag war Hertha gegen Young Boys Bern 2:4 unterlegen. Das Spiel in Zürich wurde wegen starken Regenfälle in der 84. Minute abgebrochen, zuvor hatten Remo Freuler (44. Minute) und João Paiva (55.) die Gastgeber verdient in Führung gebracht.

„Wir haben sehr, sehr hart trainiert in den letzten Tagen“, sagte Babbel, der die trainingsmüden Berliner ohne Neuzugänge spielen ließ. „Wie schon gegen die Young Boys haben die elf Spieler, die wir eingesetzt haben, 90 Minuten durchgespielt. Das war mir wichtiger als das Ergebnis.“ Das lässt sich über Ramos’ Vertragsverlängerung sicher nicht sagen.

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