zum Hauptinhalt

Sport: Das Gesetz der Serie spricht für Deutschland – und für Italien

Vorteil Dortmund. Jens Lehmann macht in diesen Turniertagen einen sehr angespannten Eindruck.

Vorteil Dortmund. Jens Lehmann macht in diesen Turniertagen einen sehr angespannten Eindruck. In der vergangenen Woche aber schien der Torhüter der Nationalmannschaft einen Moment der Erleuchtung zu erleben. Lehmann sprach vom Vorrundenspiel gegen Polen mit dem späten Siegtor von Oliver Neuville – er strahlte. Die Begegnung gegen Polen hat die an Mythen nicht arme Beziehung der Nationalmannschaft mit Dortmund um eine weitere mythische Begebenheit bereichert. Das Westfalenstadion wird wahlweise als Wohnzimmer oder als Partykeller des deutschen Fußballs bezeichnet. Zum 15. Mal spielen die Deutschen heute in Dortmund, 13 Spiele haben sie gewonnen, nur die Begegnung gegen Wales im Dezember 1977 endete unentschieden (1:1). Die Tordifferenz beträgt 59:7 zugunsten der Nationalmannschaft. „Wir haben eine Wand im Rücken, die uns unterstützen wird bis zur letzten Minute – egal wie’s steht“, sagt Michael Ballack.

Vorteil Italien. Italien zählt zu den Teams, gegen die die deutsche Mannschaft eine deutlich negative Bilanz aufweist. Von 28 Spielen seit dem ersten Aufeinandertreffen 1923 in Mailand konnte sie nur sieben gewinnen. Acht Begegnungen endeten unentschieden, 13-mal siegten die Italiener. Der letzte Erfolg der Deutschen liegt elf Jahre zurück. Am 21. Juni 1995 gewannen sie durch Tore von Thomas Helmer und ein Eigentor des Italieners Paolo Maldini 2:0.

Geboren am 4. Juli. Der 4. Juli ist ein magisches Datum der deutschen Fußballgeschichte. Am 4. Juli 1954 wurde Deutschland mit dem 3:2-Finalsieg von Bern gegen Ungarn nicht nur zum ersten Mal Weltmeister, sondern auch als große Fußballnation geboren. Die deutsche Mannschaft hat nur drei ihrer 778 Länderspiele an einem 4. Juli bestritten. 1990 gewann sie das WM-Halbfinale gegen England im Elfmeterschießen. 1998 verlor sie das Viertelfinale gegen Kroatien 0:3. Es war das 108. und zugleich letzte Länderspiel von Jürgen Klinsmann.

Immer wieder Halbfinale. Die deutsche Nationalmannschaft steht bei ihrer 16. WM-Teilnahme zum elften Mal unter den besten vier Mannschaften, bestreitet heute allerdings erst ihr zehntes Halbfinale (1934, 54, 58, 66, 70, 82, 86, 90 und 2002). 1974, bei der ersten WM in Deutschland, wurden die Endspielteilnehmer in einer Finalrunde ermittelt. Von ihren neun Halbfinalbegegnungen haben die Deutschen sechs gewonnen, insgesamt erreichten sie siebenmal das Finale, so oft wie keine andere Mannschaft. Die letzte Niederlage in einem Halbfinale kassierten sie 1970 – gegen Italien (3:4 nach Verlängerung).

Schwarze Serie. Deutschland hat weder bei einer WM noch bei einer EM gegen Italien gewinnen können. Die beiden EM-Spiele (1988 und 1996) endeten unentschieden; bei WM-Endrunden siegten die Italiener zweimal: 1970 im so genannten Jahrhundertspiel von Mexiko (4:3 n.V.) und 1982 im Finale von Madrid (3:1). Die beiden anderen Spiele (1962 und 1978) blieben torlos. sth

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false