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Sport: Das letzte Mal

Er ist der älteste Teilnehmer des diesjährigen Berlin-Marathons, aber sicher nicht der langsamste: drei Stunden 28 Minuten ist die persönliche Bestzeit von Heinrich Blümchen aus dem westfälischen Herford. Erzielt hat er sie 1993, mit 75 Jahren.

Er ist der älteste Teilnehmer des diesjährigen Berlin-Marathons, aber sicher nicht der langsamste: drei Stunden 28 Minuten ist die persönliche Bestzeit von Heinrich Blümchen aus dem westfälischen Herford. Erzielt hat er sie 1993, mit 75 Jahren.

Zum 21. Mal geht der 1918 geborene Langläufer an diesem Wochenende in Berlin an den Start. Begonnen hat seine sportliche Laufbahn erst spät: 59 Jahre lang sei er völlig unsportlich gewesen, berichtet Blümchen, nicht zuletzt wegen einer Kriegsverletzung, die seinen rechten Arm teilweise lähmt. Dann litt er unter Kreislaufstörungen, und sein Arzt verordnete Bewegung. Was mit gemächlichen Waldspaziergängen begann, wurde bald zum Walken, schließlich zum Joggen. „Zuerst sind wir nur kleine Stücke gelaufen und haben ausgedehnte Pausen zwischendurch gemacht“, erinnert sich Blümchen. „Dann wurden die Laufzeiten länger und die Pausen immer kürzer.“

Mit 60 Jahren nahm Heinrich Blümchen zum ersten Mal an einem Marathon teil – und kam zu seiner eigenen Überraschung ins Ziel. 68 Marathonläufe hat er seit 1979 bestritten, reiste dafür nach Paris, Barcelona und sogar New York. Am Sonntag in Berlin will er seinen letzten Marathon laufen. „Irgendwann werden die alten Knochen doch müde“, sagt Blümchen. Ganz aufhören will er nicht mit dem Laufen, nur etwas kürzer sollen die Strecken künftig sein.

Einzige Ausnahme: „Wenn ich noch mal die Möglichkeit bekäme, in New York mitzulaufen – das wäre ein wunderbarer Abschluss.“

Bettina Klatz

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