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Sport: Das macht Eindruck

Bayern München besiegt harmlose Hamburger zum Rückrunden-Auftakt 3:0

Es war seine allerletzte Chance. Als Piotr Trochowski gestern Abend als vierter Spieler im Trikot des Hamburger SV mit schnellen, kurzen Schritten aufs Spielfeld ging, hatte es doch noch geklappt: Zum ersten Mal lief der 20-Jährige in der Startelf ins Olympiastadion ein. Fünfeinhalb Jahre hatte er beim FC Bayern verbracht, aber kein einziges Mal von Beginn gespielt. Gestern Abend ersetzte Trochowski den gesperrten Stefan Beinlich und nutzte, wegen des Umzugs der Bayern in die Allianz-Arena zur kommenden Saison, seine letzte Möglichkeit zu diesem Erlebnis. Lange konnte er sich nicht daran erfreuen: Trochowski musste bereits nach 13 Minuten humpelnd das Spielfeld verlassen. Und obendrein verlor sein neuer Verein das Eröffnungsspiel der Bundesliga-Rückrunde nach Toren von Claudio Pizarro, Bastian Schweinsteiger und Roy Makaay deutlich mit 0:3. „Es ist schön, wenn man so vorlegen kann. Das hinterlässt immer Eindruck bei der Konkurrenz“, sagte Bayerns Trainer Felix Magath erfreut.

Noch vor Trochowski hatte sich der andere Heimkehrer an diesem Abend, Bixente Lizarazu, auf den Rückweg in die Kabine gemacht. Der Franzose, nach einem halben Jahr in Marseille nach München zurück geholt, verletzte sich bereits nach wenigen Minuten und wurde durch Bastian Schweinsteiger ersetzt. Somit änderten sich die mit Spannung erwarteten Aufstellungen auf beiden Seiten schon frühzeitig. Magath hatte Hargreaves für den gesperrten Ballack ins zentrale defensive Mittelfeld beordert, Scholl, Frings und Zé Roberto komplettierten das Mittelfeld des Rekordmeisters. Nach der Verletzung von Lizarazu wechselte Salihamidzic auf die linke Abwehrseite, während Frings rechts verteidigte und seine Position an Schweinsteiger abgab.

HSV-Coach Thomas Doll hatte den verletzten Khalid Boulahrouz durch Bastian Reinhardt ersetzt, zudem spielte Brecko auf der rechten Abwehrseite. Ansonsten vertraute Doll der Elf, mit der er in der Vorrunde keine einzige Auswärtsniederlage hatte hinnehmen müssen.

Aufgrund der unerfreulichen Ereignisse in der Anfangsphase dauerte es eine Weile, bis sich ein Spielfluss entwickelte. Dazu war der Platz aufgrund eines Schneesturms nur schwer zu bespielen. Und so ließ die erste Torchance bis zur 18. Minute auf sich warten. Hamburgs Barbarez köpfte einen Eckball aufs Tor, scheiterte aber an Bayerns Torhüter Oliver Kahn. Drei Minuten später nutzen die Bayern dann ihre erste große Chance nach einem Fehler von HSV-Torwart Martin Pieckenhagen. „Mir haben ein paar Zentimeter gefehlt“, sagte Pieckenhagen. Er war wie die komplette Hamburger Verteidigung an einem Freistoß von Mehmet Scholl vorbeigesprungen, so dass Pizarro nur noch einnicken musste. Der Peruaner erzielte sein siebtes Saisontor. Sein Treffer gab den Bayern ein wenig in Sicherheit. Hamburg tat sich schwer und war auf die Hilfe der Münchner angewiesen: In der 35. Minute verursachte Salihamidzic mit einem Kopfball beinahe ein Eigentor. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff musste Kahn noch einmal eingreifen, als Takahara aus kurzer Distanz abzog.

In der Halbzeitpause forderte Kahn, „noch mehr Gas zu geben“, und seine Kollegen taten ihm den Gefallen. Nach einem Pfostenschuss von Makaay und einer Großchance für Pizarro erzielte Schweinsteiger das 2:0. „Wir haben die Zweikämpfe zu leicht abgegeben“, sagte Hamburgs van Buyten. „Wenn man den Bayern Chancen gibt, nutzen sie sie.“ Wie Roy Makaay, der sieben Minuten später den Ball über den herausstürzenden Pieckenhagen zum Endstand ins Tor lupfte.

Moritz Küpper[München]

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