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Sport: Das neue Fundament ist das alte

Beim 1. FC Union will Trainer Uwe Neuhaus den Mannschaftsrat verkleinern, Torsten Mattuschka wird aber wohl Kapitän bleiben.

Berlin - Staub fliegt durch die Luft, aus der Ferne lärmt ein Presslufthammer. Das Stadion An der Alten Försterei ist dieser Tage eine große Baustelle und wird es auch bleiben. Die ganze Saison über soll gewerkelt werden, damit die neue Haupttribüne zum Start der Spielzeit 2013/14 eingeweiht werden kann. Dort, wo sich vor wenigen Monaten ein Trainingsplatz für die Fußballer befand, wird jetzt ein Fundament ausgehoben.

Uwe Neuhaus ist da schon deutlich weiter, was die Umbauarbeiten an der Mannschaft des 1. FC Union angeht. Der Trainer wartet zwar noch immer auf einen neuen Stürmer, sein Fundament hat er aber längst beisammen.

Es wird aus Spielern bestehen, die schon länger beim 1. FC Union sind. Mit Fabian Schönheim, Björn Kopplin und Daniel Haas verpflichtete der Berliner Zweitligist bisher nur drei Neuzugänge. Um das alte Personal nicht zu sehr in Sicherheit zu wiegen, versucht Neuhaus, neue Anreize zu schaffen. Das gelingt mal mehr, mal weniger. Für Verwunderung sorgte er, als er in der vorige Woche bekannt gab, den Mannschaftsrat selbst bestimmen zu wollen. Weil er sich dabei nicht wie im vergangenen Jahr sofort auf Torsten Mattuschka als Spielführer festlegte, ließ das auf eine Absetzung des Kapitäns schließen.

Dieses Vorhaben dementiert Neuhaus: „Gegenüber der Mannschaft habe ich deutlich gemacht, dass ich den Kapitän nicht infrage stelle und keinen Grund sehe, ihn zu wechseln.“ Torsten Mattuschka sagt: „Der Trainer hat in den vergangenen Jahren auch selbst bestimmt. Ich gehe davon aus, dass ich Kapitän bleibe.“

In Sachen Mannschaftsrat will Neuhaus aber definitiv Veränderungen, er soll von sechs auf vier Mann verkleinert werden. Bisher gehörten Patrick Kohlmann, Michael Parensen, Torsten Mattuschka, Marc Pfertzel, Daniel Göhlert und Ahmed Madouni dem Gremium an.

Madouni ist inzwischen zum FC Nantes gewechselt, mit Göhlert plant Unions Trainer nicht mehr, und Pfertzel hat in Person von Kopplin starke Konkurrenz als Rechtsverteidiger bekommen, auch wenn Kopplin wegen einer Schambeinverletzung länger ausfallen dürfte.

Neuhaus will nur Spieler im Mannschaftsrat, die sportlich unantastbar sind. Daher wohl auch sein defensives Verhalten in der Kapitänsfrage. Außer den Verteidigern Kohlmann und Schönheim dürfte momentan kein Spieler seinen Platz sicher haben. Wenn alle fit sind – das ist bis auf Kopplin und Haas, der nach einer Operation am Innenmeniskus vier bis sechs Wochen ausfällt, aktuell der Fall – herrscht bei Union gerade im Mittelfeld ein Überangebot. Selbst Angreifer Silvio kann dort zum Einsatz kommen – vorzugsweise auf der Position hinter den Spitzen. Dort, wo sich auch Mattuschka am wohlsten fühlt. Sebastian Stier

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