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Sport: Das Prinzip Pederson

Die Eisbären wollen mit dem Kanadier nach oben

Von Til Knipper

Berlin - Gestern vor dem Training schob Eisbären-Trainer Pierre Pagé in der Kabine eine Kassette in den Videorekorder. Seine Spieler bekamen Szenen aus der vergangenen Saison zu sehen. Immer wieder sahen sie dabei den Spieler mit der Nummer 20 in Aktion. Er erzielte Tore, gab Vorlagen, setzte die gegnerischen Verteidiger frühzeitig unter Druck und gab keinen Puck verloren. Eigentlich hätte es des Videostudiums aber gar nicht bedurft. Denn die Nummer 20 Denis Pederson ist seit einer Woche wieder in Berlin. Am meisten scheint sich darüber Pierre Pagé selbst zu freuen. „Pederson hat einen sehr guten Einfluss auf die Mannschaft. Besonders für die jungen Spieler ist er wegen seiner Arbeitseinstellung beispielhaft“, erklärt Pagé.

Pederson bestreitet heute auswärts beim ERC Ingolstadt sein 174. Spiel für die Eisbären. Es ist sein erstes nach der Rückkehr von den St. Louis Blues. Dort hatte der 31-Jährige noch mal probiert, den Sprung in die nordamerikanische Profiliga NHL zu schaffen. Nachdem St. Louis ihn vor Saisonbeginn nach Peoria (Illinois) in die American Hockey League geschickt hatte, wollte Pederson zunächst seine Karriere beenden. Aber Eisbären-Manager Peter John Lee überredete ihn zum Weitermachen. Nun ist Pederson froh, wieder in Berlin zu sein. Die NHL hat er abgehakt. „Ich will die Zeit hier genießen und mit den Jungs ein paar Spiele gewinnen.“ Ein oder zwei Wochen brauche er aber noch, um körperlich wieder richtig in Form zu kommen.

Sein allererstes Spiel für den Deutschen Meister macht heute Kyle Wharton. Nach zwei Wochen Probetraining hat der junge Kanadier jetzt einen Vertrag erhalten. Pagé verlangt von dem Verteidiger aber mehr Härte. „Wharton ist manchmal noch zu nett auf dem Eis“, sagt Pagé. Stürmer Stefan Ustorf ist sich dagegen sicher, dass der „läuferisch starke Wharton mit seinem guten Auge der Mannschaft weiterhelfen kann“.

Eine weitere Verstärkung erwartet Pagé am Freitag. Bis dahin soll Richard Mueller endlich seinen deutschen Pass erhalten haben. Auch mithilfe der drei Neuen will Pagé nach der Pause der Deutschen Eishockey-Liga wegen des Deutschland-Cups die Eisbären „in eine Position bringen, aus der wir wieder Deutscher Meister werden können“.

Noch nicht zufrieden ist der Trainer mit Einstellung und Form seines dritten Neuzugangs. „Jeff Jillson hat viel Talent. Er muss aber begreifen, dass er nicht so weitermachen kann wie die letzten sechs Jahre.“ Vielleicht bekommt Jillson demnächst eine Kopie des Pederson-Videos mit nach Hause.

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