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Sport: Das Rätsel von Madrid

Real gegen Bayer: Duell der Unberechenbaren

Leverkusen - Klaus Augenthaler beschränkt sich gerne auf das Wesentliche. Am Samstag war der Trainer von Bayer Leverkusen bei seiner Analyse jedoch noch ein wenig sparsamer als sonst. Das 0:3 gegen Schalke 04 hatte Wirkung gezeigt. Augenthalers Miene verriet nach der ersten Heimniederlage der Saison Sorgen, schließlich wartet heute (20.45 Uhr, live auf Sat 1) in der Champions League eine nicht weniger große Herausforderung: Real Madrid.

Eine Prognose abzugeben ist praktisch unmöglich. Zu rätselhaft ist das Leverkusener Auftreten in dieser Saison. Beim phänomenalen Hinspiel gegen Real (3:0) aber auch gegen den AS Rom (3:1) oder in der Bundesliga gegen Bayern (4:1) verzauberte die Mannschaft das Publikum. Das ist die strahlende Seite des Champions- League-Finalisten von 2002. Doch fast schon periodisch wechselt sie sich mit unerklärlichen Ausfällen ab. Gegen Schalke dominierte Leverkusen fast eine halbe Stunde lang und brach dann nach dem überraschenden Gegentreffer völlig auseinander. „Nach einem Rückstand darfst du einfach nicht in dieser Form in dich zusammenfallen“, sagte Augenthaler.

Nur gut, dass auch der große Gegner schwächelt: Nachdem sich Real Madrid durch das 6:1 gegen Albacete bereits auf dem Weg zurück zu alter Stärke wähnte, präsentierte sich das Team beim FC Barcelona wieder träge und lustlos. Trainer Mariano Garcia Remon befürchtet nach dem 0:3-Debakel gar „ernste Konsequenzen für die Moral“. Mit einem Sieg im Duell der Unberechenbaren könnte sich Bayer vorzeitig den Einzug ins Achtelfinale sichern. Der Austragungsort Bernabeu-Stadion macht es für die chronisch auswärtsschwachen Leverkusener allerdings nicht einfacher. Spieler Hanno Balitsch hat sich seine eigene Logik zurechtgelegt: „Warum sollen wir der ersten Heimniederlage nicht unseren ersten Auswärtssieg folgen lassen?“

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