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Sport: Das Trauerspiel

bedauert holländische Anti-Werbung für den Fußball Am kommenden Sonntag könnte irgendwo in Deutschland ein Punktspiel der holländischen Ehrendivision stattfinden: Ajax Amsterdam gegen ADO Den Haag. Es handelt sich dabei nicht um den Versuch, einen ausländischen Fußball-Markt zu erobern, wie es unter Europas Spitzenklubs gerade Mode geworden ist.

bedauert holländische Anti-Werbung für den Fußball Am kommenden Sonntag könnte irgendwo in Deutschland ein Punktspiel der holländischen Ehrendivision stattfinden: Ajax Amsterdam gegen ADO Den Haag. Es handelt sich dabei nicht um den Versuch, einen ausländischen Fußball-Markt zu erobern, wie es unter Europas Spitzenklubs gerade Mode geworden ist. Im Gegenteil, dieses Spiel wird den Ruf des holländischen Fußballs überhaupt nicht verbessern, dieses Spiel ist Anti-Werbung.

Der holländische Fußball läuft vor seinen Hooligans davon. Amsterdams Bürgermeister Jo Cohen, zugleich Polizeichef, hat das Spiel aus Angst vor den verfeindeten gewaltbereiten Fans beider Vereine bereits zweimal absagen müssen. Er könne für die Sicherheit der Zuschauer nicht garantieren, zu viele Veranstaltungen findet zurzeit in Amsterdam statt, die seine Polizisten ebenfalls bewachen müssen. Der Fußball-Verband hat das Spiel nun auf einem neutralen Platz unter Ausschluss der Öffentlichkeit angesetzt. Falls Ajax nicht noch eine Einstweilige Verfügung dagegen erzwingt, wird es nun an einem Ort stattfinden, der bisher nicht genannt werden darf. So groß ist die Angst vor den Hooligans.

Das aber ist eine Bankrotterklärung. Zwar unternimmt Holland einiges gegen seine Fußballfeinde, zum Beispiel müssen sich alle Zuschauer bei Ajax persönlich registrieren lassen. Doch das genügt offenbar nicht. Der Verband muss sich härtere Maßnahmen einfallen lassen, ein handverlesenes Publikum etwa oder zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Denn die Partie am Sonntag kann nur ein Ergebnis haben: So ein Trauerspiel darf nie wieder stattfinden.

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