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Sport: Das Vergessen gegen die Endlosschleife Alba ist nach zwei Pleiten in Folge angeschlagen

Berlin – Eineinhalb Stunden reichten nicht, um Steffen Hamann auch nur ansatzweise zu besänftigen. Im Nationalspieler arbeitete es noch gewaltig, als er die Arena am Ostbahnhof am späten Samstagabend verließ.

Berlin – Eineinhalb Stunden reichten nicht, um Steffen Hamann auch nur ansatzweise zu besänftigen. Im Nationalspieler arbeitete es noch gewaltig, als er die Arena am Ostbahnhof am späten Samstagabend verließ. „Das war unsere schlechteste Saisonleistung“, sagte er nach der 64:79-Niederlage im Bundesligaheimspiel gegen die Baskets Bamberg. „Der Wille war da, aber vor allem mit unserer Leistung in der Verteidigung können wir nicht zufrieden sein“, sagte Hamann, der schon während des Spiels nicht das Gefühl hatte, die Partie könne noch zu Albas Gunsten kippen.

Das lag vor allem an der unglaublichen Wurfschwäche: Es war einer dieser Tage, an denen der Ball einfach nicht in den Korb ging. Hamann selbst kam in dem Duell mit seinem alten Klub, seit Jahren einer der größten Alba-Rivalen, auf eine an Bescheidenheit kaum zu überbietende Bilanz. Feldwurfquote: null Prozent (bei vier Versuchen). Fouls: zwei. Ballverluste: zwei. Ballgewinne: einer.

Albas Problem war es, dass es zu vielen von Hamanns Kollegen ähnlich erging und das gesamte Team mit nur 31 Prozent der Feldwürfe traf, von der Dreierlinie gar nur zwei von 20. Julius Jenkins war zwar elfmal von der Freiwurflinie erfolgreich, aber nur zweimal aus dem Feld – bei zehn Versuchen. Er entschied sich für einen ganz anderen Umgang mit dem Misserfolg als Hamann. „Das ist Basketball“, sagte der US-Amerikaner lapidar. „Man verliert, man gewinnt. Wenn man ein echter Profi ist, muss man das hinter sich lassen können.“ Nur nicht zu lange grübeln, abhaken, weitermachen. Die Fehlwürfe dürfen gar keine Chance bekommen, sich im Gehirn festzusetzen und nächtliche Endlosschleifen in Gang zu setzen.

Diese Schleifen hätten in letzter Zeit häufig entstehen können. Die Niederlage gegen Bamberg war die zweite in Folge in der Bundesliga und die vierte in den vergangenen sechs Spielen in Bundesliga, Pokal und Eurocup. Derart angeschlagen gehen die Berliner am Dienstag in Badalona in eines der wichtigsten Saisonspiele. Sie müssen das letzte Eurocup-Zwischenrundenspiel gewinnen, um sich den Traum von der Runde der letzten acht zu verwirklichen. Die entscheidende Frage ist nun: Wie wirkt sich die Klatsche gegen Bamberg auf Albas Auftritt in Spanien aus? Ein Abend mit so vielen Fehlwürfen sei einmalig, meint Geschäftsführer Marco Baldi. Na, dann ist die Wiederholungsgefahr ja gering. Helen Ruwald

Helen Ruwald

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