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Wesleys Augenklick. Foto des Fotos: dpa

© dpa

Das Wort zum Spieltag: FOTOFINISH

Tooooor! Ich, geil, hab’s, geil gemacht, ich, ich, ich, geil, geil, geil, da kommen meine Kumpels schon und jagen mich über den Rasen, aber die kriegen mich nicht, nicht mich, denn ich bin ich, geil, ich renn jetzt zur Fankurve: mein Tattoo zeigen, mit den Fingern ein Herz formen, mit meiner Mannschaft eine Kloschüssel aus Menschen bauen, auf die ich mich setze und so tue, als ob ich Zeitung lese.

Tooooor! Ich, geil, hab’s, geil gemacht, ich, ich, ich, geil, geil, geil, da kommen meine Kumpels schon und jagen mich über den Rasen, aber die kriegen mich nicht, nicht mich, denn ich bin ich, geil, ich renn jetzt zur Fankurve: mein Tattoo zeigen, mit den Fingern ein Herz formen, mit meiner Mannschaft eine Kloschüssel aus Menschen bauen, auf die ich mich setze und so tue, als ob ich Zeitung lese. Was für eine geile Choreografie meiner selbst. Da stehen sie, die Fotografen: Hey, hier bin ich! Seht ihr mein Herz, meine Babywiege? Schnell noch die Hand aufs Trikotwappen. Das bin ich! Damit ihr’s wisst!

Wer hat damit angefangen? Wer ist schuld am wiederkehrenden Fotofinish nach wichtigen Toren? Mir doch egal, Alter! Ich poste mich fürs Facebook- Profil. Ich schnappschieße meine eigene Meisterfeier. Ich feier nicht mehr nur mich selbst, ich dokumentiere das auch noch selbst. So sehe ich mich als Ich. So wie Wesley, Bremens letzter Torschütze beim Schützenfest. Jubelnd zu den Fans gelaufen, einem Fotografen den Apparat abgenommen, um den Jubel festzuhalten. So selbst war man noch nie verliebt. Wie geil ist das denn: Ich fotografiere mich. Gegenseitig. Robert Ide

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