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Sport: Das zweite Geschenk für Gladbach Ein strittiger Elfmeter verhindert Bayers Sieg

Mönchengladbach - Der Tatort war derselbe wie bei der am heftigsten diskutierten Schiedsrichterentscheidung der nun beendeten Vorrunde. Im Strafraum vor der Nordtribüne des Borussia-Parks hatte Schiedsrichter Uwe Kemmling Mitte Oktober ein ausgesprochen offensichtliches Handspiel des Gladbachers Oliver Neuville gegen Kaiserslautern übersehen.

Mönchengladbach - Der Tatort war derselbe wie bei der am heftigsten diskutierten Schiedsrichterentscheidung der nun beendeten Vorrunde. Im Strafraum vor der Nordtribüne des Borussia-Parks hatte Schiedsrichter Uwe Kemmling Mitte Oktober ein ausgesprochen offensichtliches Handspiel des Gladbachers Oliver Neuville gegen Kaiserslautern übersehen. Der erschwindelte Treffer galt, Gladbach gewann, Kemmling bekam vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine achtwöchige Erholungspause verschrieben. Gestern Abend beim 1:1 (0:0) zwischen Mönchengladbach und Leverkusen war im niederrheinischen Flachland der Kollege Lutz Wagner eingeteilt, mächtig daneben lag aber auch er mit zumindest einem Pfiff.

Der strittige Pfiff ertönte in der 69. Minute. Bayer war zehn Minuten zuvor – nach einer trostlosen ersten Halbzeit – durch ein schön herausgespieltes Tor des Bulgaren Dimitar Berbatow in Führung gegangen. Die Borussia, angeschlagen vom 0:6-Desaster der Vorwoche bei Hertha BSC, bäumte sich gegen die nächste drohende Niederlage auf. Der Kraftakt reichte immerhin zu guten Chancen und zu einem folgenreichem Duell in Bayers Strafraum. Leverkusens Kapitän Jens Nowotny grätschte dabei Sverkos den Ball vollkommen korrekt auf die Füße, von wo aus das Spielgerät ins Toraus flutschte. Prompt entschied Schiedsrichter Wagner auf Abstoß. Dann allerdings wies seine rechte Hand nach kurzem Zögern nicht mehr auf den Abstoß-, sondern auf den Elfmeterpunkt.

Sverkos nahm das nächste Schiedsrichtergeschenk im Borussia-Park dankend an und verwandelte zum Endstand. „Sehr, sehr kurios und merkwürdig“, fand Bayer-Coach Klaus Augenthaler die Umstände des Gladbacher Ausgleichstreffers. Und selbst der Schütze wollte ihm da nicht widersprechen. Angesprochen auf die Szene, hörte Sverkos gar nicht auf zu grinsen. Dann aber sagte er tatsächlich: „Er hat meinen Fuß mit dem Ball getroffen, das war kein Foul.“ Was seinem Trainer reichlich egal war. „Der Punkt kann am Ende sehr wichtig sein für uns“, sagte Dick Advocaat. Vielleicht ebenso wichtig wie die drei Punkte für Neuvilles Handspiel.

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