zum Hauptinhalt
Daniel Brands (l) und Daniel Masur beim Doppel.

© dpa

Update

Davis Cup in Berlin: Deutsches Doppel verliert: Nur noch 2:1-Führung gegen Polen

Lange sah es im Davis-Cup-Relegationsspiel gegen Polen nach einem Erfolg für das deutsche Doppel aus. Nach der Fünf-Satz-Niederlage fällt die Entscheidung über den Verbleib in der Weltgruppe erst am Sonntag.

Die 2500 Zuschauer im Steffi-Graf-Stadion staunten am Samstagnachmittag nicht schlecht. Marcin Matkowski entsprach rein optisch so gar nicht dem Bild eines Tennisprofis. Der 35-Jährige trug einen stattlichen Bauch vor sich her und wirkte alles andere denn austrainiert. Dennoch holte er mit seinem polnischen Partner Lukasz Kubot den ersten Punkt für sein Team in der Abstiegsrelegation des Davis Cups gegen Deutschland auf der Tennisanlage des LTTC Rot-Weiß Berlin. Nach dem 7:6 (7:5), 6:4, 3:6, 4:6 und 2:6 aus Sicht des deutschen Duos Daniel Brands und Daniel Masur steht es vor den beiden abschließenden Einzeln am Sonntag nur noch 2:1 für Deutschland.

Trotz der Niederlage lobte Teamchef Michael Kohlmann anschließend sein Doppel, das so noch nie zusammengespielt hatte. „Natürlich hätten wir gern gewonnen, aber was beide nach nur fünf Tagen gemeinsamen Trainings auf den Platz gebracht haben, war schon sehr gut.“

Vor allem Daniel Masur zeigte bei seinem Debüt im Nationaldress eine couragierte Leistung und war in den ersten beiden Sätzen der beste Mann auf dem Center Court. Dabei taucht der 21-jährige im offiziellen Programmheft zum Davis Cup nicht einmal auf. Masur rutschte erst nach der Absage von Philipp Kohlschreiber ins Team und hätte womöglich trotzdem nicht gespielt, wenn Deutschland nach den Einzeln vom Freitag nicht 2:0 vorne gelegen hätte. „Das war eine gute Erfahrung für mich, hoffentlich gibt es irgendwann noch ein zweites Mal“, sagte Masur.

Auch wenn es rein äußerlich nicht den Eindruck machte, so sind Matkowski und Kubot ein ausgewiesenes und vor allem eingespieltes Weltklasseduo, das im Davis Cup zusammen noch kein Match für Polen verloren hat. Darauf wiesen auch die deutschen Spieler in ihrer Analyse hin, wobei sich Kohlmann die Bemerkung nicht verkneifen konnte, dass Matkowski mit seiner Leibesfülle den Platz natürlich gut abgedeckt hätte. Letztlich war allerdings eine taktische Umstellung ausschlaggebend für die Wende in diesem Doppel, denn nach dem verlorenen zweiten Satz wechselten die beiden Polen ihre Returnseiten. „Das hat schon Einfluss gehabt, spielerisch und psychologisch“, befand Masur.

Am Ende half dann auch die lautstarke Unterstützung des Publikums nicht mehr, die Erfahrung der Polen setzte schließlich sich gegen die Unbekümmertheit der Außenseiter durch. Am Sonntag sind die Vorzeichen dann wieder genau andersherum, alles andere als mindestens ein weiterer Sieg der deutschen Mannschaft in den Einzeln wäre eine Überraschung.

Folgen Sie der Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false