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Davis Cup - Deutschland - Österreich

© dpa

Daviscup: Deutsche siegen mit Teamgeist gegen Österreich

Nur knapp sind sie an einem 0:2-Rückstand vorbeigeschlittert. Doch am Ende siegte das deutsche Daviscup-Team, weil es als Einheit auftrat.

Und am Ende siegen immer die Deutschen. Die alte Weisheit, die gegen Österreich immer dann zu greifen scheint, wenn es nicht gerade um Wintersport geht, sie bewahrheitete sich einmal mehr. Am Freitag hatte es lange so ausgesehen, als könne den Österreichern beim Tennis-Daviscup die Überraschung gelingen. Doch Nicolas Kiefer holte gestern in Garmisch-Partenkirchen souverän den dritten Punkt gegen Jürgen Melzer und führte die deutsche Mannschaft ins Viertelfinale, wo sie auf Spanien trifft. 7:6 (6:3), 6:4, 6:4 siegte Kiefer. Die abschließende 2:6, 3:6-Niederlage von Daviscup-Neuling Christopher Kas gegen Stefan Koubek war nicht mehr relevant.

Die Österreicher träumten schon von Córdoba

„Es gibt nichts Größeres als den dritten Punkt zu holen“, sagte Kiefer. Bereits zum zweiten Mal gelang dies dem 31-Jährigen, der seit 1998 Daviscup spielt. Als er sich mit Patrik Kühnen, Philipp Kohlschreiber und dem Rest des deutschen Teams auf dem blauen Belag im Olympia-Eissport-Zentrum in die Arme fiel, schien vergessen, wie kurz die Mannschaft am Freitag vor dem blamablen Aus gestanden hatte. „Nein, nicht Córdoba, Garmisch!“, hatte Stefan Koubek nach seinem Auftaktsieg gegen Rainer Schüttler lachend verkündet, in Anspielung auf jenen argentinischen Ort, in dem Österreich bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 das Wunder gegen Deutschland geschafft hatte. „Dann reden wir 30 Jahre von Garmisch, bevor wir wieder irgendwas gewinnen.“ Doch daraus wurde nichts. Philipp Kohlschreiber drehte das zweite Einzel gegen Jürgen Melzer nach 0:2-Satzrückstand und siegte auch mit Kiefer im Doppel.

Der machte am Sonntag dort weiter, wo er mit Kohlschreiber aufgehört hatte und trat selbstbewusst und motiviert auf. Schüttler durch Kiefer zu ersetzen, erwies sich als richtige Entscheidung. In seinem ersten ernstzunehmenden Einzelmatch nach zwei Monaten Verletzungspause hatte Kiefer nur im ersten Satz Probleme, als er beim Stand von 3:3 ein Break bekam. Den 3:5-Rückstand allerdings glich der Profi aus Hannover wieder aus. „Wir waren schon mit einem Fuß draußen“, sagte Kiefer, „aber wir haben uns gerettet, weil wir als Team aufgetreten sind.“

Im Viertelfinale geht es wieder gegen Spanien

Nun trifft das deutsche Team auf Titelverteidiger Spanien, das Serbien besiegte. Das Viertelfinale im Juli findet in Spanien statt. Ziemlich sicher wird dann auf Sand gespielt, dem Belag, den die Deutschen überhaupt nicht mögen. Doch daran wollte Patrik Kühnen gestern noch nicht denken. „In Spanien haben wir nichts zu verlieren“, sagte der deutsche Teamchef. „Wir freuen uns, zum dritten Mal infolge das Viertelfinale erreicht zu haben.“ Erst mal waren alle froh, dass Garmisch eben doch nicht Córdoba ist.

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