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Sport: De meeste dromen zijn bedrog

Stefan Hermanns über Huub Stevens, Dieter Hoeneß und einen gescheiterten Plan In den Niederlanden, der Heimat von Huub Stevens, war einer der größten Hits der vergangenen Jahre ein Lied mit dem Titel „Dromen zijn bedrog“. Es handelt davon, dass sich die meisten Träume am Ende als trügerisch herausstellen, und man könnte fast meinen, dass der Text speziell für das Engagement von Huub Stevens beim Berliner FußballBundesligisten Hertha BSC geschrieben wurde.

Stefan Hermanns über Huub Stevens, Dieter Hoeneß und einen gescheiterten Plan

In den Niederlanden, der Heimat von Huub Stevens, war einer der größten Hits der vergangenen Jahre ein Lied mit dem Titel „Dromen zijn bedrog“. Es handelt davon, dass sich die meisten Träume am Ende als trügerisch herausstellen, und man könnte fast meinen, dass der Text speziell für das Engagement von Huub Stevens beim Berliner FußballBundesligisten Hertha BSC geschrieben wurde. Selten wurde ein Trainer mit höheren Erwartungen beladen als der Niederländer in Berlin, selten fiel der Ertrag dünner aus als bei Stevens und Hertha. Aus dem vermeintlichen europäischen Spitzenklub ist der Tabellenletzte der Bundesliga geworden.

Die Verpflichtung von Huub Stevens war eine strategische Entscheidung, die Manager Dieter Hoeneß ganz allein getroffen hat: Der Niederländer sollte fortführen, was Jürgen Röber 1997 mit dem Aufstieg in die Bundesliga begonnen hatte: den Verein dorthin bringen, wo er sich hingehörig fühlt, am besten gleich in die europäische Spitze. Stevens hatte Röber mindestens drei Dinge voraus: den Uefa-Cup und zweimal den DFB-Pokal.

Der Niederländer war der erste Trainer, den Hoeneß aus voller Überzeugung für Hertha verpflichtet hat. Jürgen Röber arbeitete bereits für Hertha, als Hoeneß in Berlin anfing. Falko Götz war nach Röbers Entlassung eine schnelle Lösung in hoher Not – und keine bis ins Letzte durchdachte Personalentscheidung wie die Verpflichtung von Stevens. Weil Hoeneß noch heute fest daran glaubt, dass der Niederländer der richtige Trainer für Hertha ist, hat er ihn stets gegen alle Widerstände verteidigt. Sollte er den Trainer nun trotzdem entlassen, wird Hoeneß das mit dem Druck von außen begründen: mit den kritischen Stimmen aus dem Aufsichtsrat, vor allem aber mit der Wut des Publikums. Eins aber weiß auch Hoeneß: Das gemeine Publikum denkt selten strategisch.

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