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DEL: Die Eisbären als schlampige Sieger

Die Berliner Eisbären schlagen den Tabellenletzten Füchse Duisburg mit 3:2, passen sich aber zumeist dem mäßigen Niveau ihres Gegners an.

Von Katrin Schulze

Irgendwann wirkte auch das Publikum erschöpft. Lange genug hatte es die Eisbären am Donnerstagabend trotz einer schwachen Vorstellung gegen die Füchse Duisburg mit lautstarkem Applaus und Anfeuerungsrufen unterstützt. Doch gegen Ende des Mittelabschnitts waren auch 13.800 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof nicht lauter als eine Reisegesellschaft beim Museumsbesuch. Die Berliner hatten beim 3:2 (1:0, 0:1, 2:1)-Sieg gerade den Ausgleich gegen den Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga kassiert.

Schon zuvor versprühten die abwechslungsreichen Musikeinspielungen unter den Zuschauern mehr Aufregung als die Spielkultur der Mannschaften. Die Eisbären schafften es, sich dem mäßigen Niveau der Gäste anzupassen. Es lag aber wohl nicht allein am Gegner, dass die Gastgeber zunächst so uninspiriert über das Eis schlitterten. Fünf Stammspieler fehlten Trainer Don Jackson –  neben den länger verletzten Florian Busch, Brandon Smith und Matt McIlvane fielen gestern  die Verteidiger Constantin Braun (Virusinfekt) und Jens Baxmann (Handgelenksverletzung) aus. So kam der U 20-Nationalspieler Dominik Bielke zu seinem ersten DEL-Einsatz.

Der jugendliche Elan des 18-Jährigen wirkte auf seine Mitspieler  alles andere als ansteckend. Es brauchte schon ein Überzahlspiel, bis die Berliner konzentriert vor dem Tor der Duisburger agierten. André Rankel hatte dann aber keine Mühe eine Vorlage von Mark Beaufait zur 1:0-Führung zu verwandeln.

Ansonsten kam nicht nur  Kapitän Steve Walker zu der Einschätzung, dass sein Team sich „ziemlich schlampig“ präsentierte und einfach „zu viele Schüsse des Gegners zuließ“. Erstaunlich, haben die Duisburger doch gemessen an den Toren den schlechtesten Sturm der Liga. Die Nachlässigkeiten der Berliner  rächten sich: Nachdem der ansonsten starke Nathan Robinson eine Chance für die Eisbären vergeben hatte, erzielte Daniel Tkaczuk den Ausgleich.

Doch Robinson machte seinen Fehler zu Beginn des letzten Drittels  wett, als er Lukas Lang im Füchse-Tor mit einem strammen Schuss überwand. Eine späte, aber effektive Initialzündung für die Berliner Angriffsbemühungen, denn danach erhöhte Sven Felski  auf 3:1.

Nachdem Duisburg den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatte, schaffte Anton Bader kurz vor Schluss sogar noch mal den Anschluss. Für mehr reichte es nicht. Aber immerhin wurden die zuvor in einen Ruhezustand verfallenen Zuschauer mit einem spannenden Schlussdrittel versöhnt.

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