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Sport: DEL: Ein Traum beginnt von vorne

Jan Benda hat sich offenbar entschieden. Ein lukratives, in US-Dollar vergütetes Angebot aus Russland schlug er aus.

Jan Benda hat sich offenbar entschieden. Ein lukratives, in US-Dollar vergütetes Angebot aus Russland schlug er aus. Der 29-jährige Eishockey-Nationalspieler wird in Zukunft wohl in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für den EHC Eisbären in Berlin stürmen - oder vielleicht auch nicht. "Die Eisbären haben mir die Freigabe für das Trainingslager der Los Angeles Kings erteilt", bestätigte der 93-malige Auswahlspieler am Mittwoch gegenüber dem Fernsehsender Premiere World. Die Los Angeles Kings spielen in der Nordamerikanischen Profiliga (NHL). An deren Trainingscamp im Sommer wird Benda teilnehmen und dabei versuchen, sich für ein NHL-Engagement für die nächste Saison zu empfehlen. Die Chancen, sich dort durchzusetzen, werden für ihn allerdings als nicht sonderlich groß eingestuft. Sollte er keinen Vertrag bei den Los Angeles Kings bekommen, wird er bei den Eisbären in der DEL spielen.

Der in Belgien geborene Angreifer, mit 24 Treffern der erfolgreichste Torschütze der aktuellen deutschen Nationalmannschaft, spielte zuletzt bei Jokerit Helsinki in Finnland und davor in Kanada, den USA, Deutschland und Tschechien. Mit Hedos München wurde Benda 1994 Deutscher Meister. Schon 1997 war er einmal kurz davor, seinen Traum zu verwirklichen: Neun Spiele durfte er mit den Washington Capitals in der NHL, der stärksten Eishockey-Liga der Welt, bestreiten - dann war Schluss. Mit 29 geht der amerikanische Traum jetzt vielleicht wieder von vorne los. Die Späher aus Nordamerika haben indes auch schon andere deutsche Spieler im Blickfeld. Den 17-jährigen Marcel Goc zum Beispiel. "Er ist ein Riesentalent, er will sich den Scouts zeigen, und ich will ihm dabei helfen", stellt Benda ganz kollegial fest.

Für Benda selbst sei in den vergangenen Jahren die NHL sehr weit weg gewesen, "aber man gibt die Hoffnung nie auf. Die Profiliga war immer im Hinterkopf". Der bevorstehenden Einigung zwischen Benda und den Eisbären liegt eine Vereinbarung mit dem US-Konzern Anschutz zu Grunde. Das Unternehmen von Philip Anschutz ist in der NHL Besitzer der Los Angeles Kings und hat in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beim EHC Eisbären und bei den München Barons das Sagen.

Der zunächst vorgesehene Wechsel nach Russland dürfte für Benda hinfällig geworden sein. Ihm lag ein Angebot vom Erstligisten AK Bars Kazan vor, das mit jährlich 400 000 Dollar dotiert war.

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