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DEL Play-offs: Augsburg gleicht gegen die Eisbären aus

In einem umkämpften zweiten Viertelfinalfinalspiel schlagen die Augsburger Panther die Eisbären 2:1 und gleichen in der Best-of-five-Serie zum 1:1 aus.

Von Katrin Schulze

Wer Eishockey in Reinform sehen möchte, sollte sich auf den Weg nach Augsburg machen. Da gibt es kaum Showelemente, wenig Pausenklamauk. Und da pfeift der Wind durch das an den Seiten offene Stadion – einzigartig in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Der Trainer der ortsansässigen Eishockey Mannschaft, Larry Mitchell, wünschte sich deshalb auch minus zehn Grad, um die von ihrer wohltemperierten Großarena verwöhnten Eisbären zu schocken. Doch auch bei ein paar Grad mehr wussten sich Mitchells Augsburger Panther am Donnerstag in Szene zu setzten. Sie schlugen die Gäste aus Berlin im zweiten Spiel des Play-off-Viertelfinals mit 2:1 (0:0, 1:0, 1:1) und glichen damit in der Best-of-five-Serie aus.

Viele Teams hatten mit den Bedingungen im Curt-Frenzel-Stadion zu Augsburg in dieser Saison schon so ihre Probleme. DEL-Rekordmeister Adler Mannheim ging in der Play-off-Qualifikation beispielsweise mit 1:4 unter und auch die Eisbären verloren beide Hauptrunden-Begegnungen bei den Panthern. Am Donnerstag gingen die Berliner vielleicht auch deshalb verhaltener ins Spiel und ließen in den ersten fünf Minuten gleich drei gute Möglichkeiten der Gastgeber zu. Danach ging es im willkürlichen Rhythmus auf und ab; es entwickelte sich eine heitere Begegnung. „Das Spiel ist unglaublich schnell“, sagte Berlins Stürmer Chris Hahn, der die Partie als überzähliger Spieler von der Tribüne aus verfolgte. „Es hätte nach dem ersten Drittel schon 3:3 stehen können. Aber beider Torhüter agieren sehr stark.“ Vor allem Rob Zepp im Tor der Eisbären schnappte sich in souveräner Manier manch gefährlichen Schuss.

Die dritte Saisonniederlage in Augsburg

Gerade als sich die Berliner im zweiten Drittel an die Atmosphäre und die Spielphilosophie der Panther gewöhnt zu haben schienen, bugsierte Steve Junker den Puck für die Panther über die Linie. Was folgte war ein ohrenbetäubend lauter Aufschrei des Augsburger Stadionchors unter den 7032 Zuschauern. Und eine Rangelei vor dem Eisbären-Tor, die Strafzeiten zur Folge hatte. Als die Augsburger danach noch einen Schuss an die Latte hämmerten, ging ein weiterer Aufschrei durchs Publikum. Die Berliner waren beeindruckt – und motiviert zugleich. Sie legten nun ihrerseits alles ins Spiel nach vorne. Richie Regehr und Stefan Ustorf scheiterten im Schlussabschnitt jedoch mit guten Gelegenheiten. Die Panther allerdings waren immer dadurch noch nicht müde gespielt. Nachdem Sven Felski aufseiten der Gäste auf der Strafbank Platz genommen hatte, legte Chris Collins das 2:0 für Augsburg nach.

Über ihr Tor kurz vor Schluss durch Denis Pederson konnten sich die Eisbären schon nicht mehr richtig freuen. Sie waren geschlagen. Und diese Niederlage ist für den deutschen Eishockeymeister doppelt bitter: Durch den 1:1-Ausgleich in der Serie muss er nun noch mindestens zwei weitere Male im Viertelfinale ran. Und einmal davon im ungeliebten Augsburger Stadion.

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