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Sport: Delikatessen für Stuttgart

Minutenlang liefen die Spieler des VfB Stuttgart mit bangen Gesichtern über den Rasen. Endlos schien die Zeit, bis gegen 17.

Minutenlang liefen die Spieler des VfB Stuttgart mit bangen Gesichtern über den Rasen. Endlos schien die Zeit, bis gegen 17.18 Uhr die erlösende Nachricht aus dem Westfalenstadion kam: Borussia Dortmund hatte gegen Absteiger Energie Cottbus (1:1) alles verspielt. Im Gottlieb-Daimler-Stadion spielten sich daraufhin Szenen wie beim Karneval ab. 49 000 Zuschauer tanzten und sangen. Viele wollten über die Zäune klettern und ihren Helden entgegen stürmen. Nach dem 2:0 über Wolfsburg spielt der VfB Stuttgart in der kommenden Saison in der Champions League.

Der Anzug von Trainer Felix Magath musste schwer leiden, so viele wollten ihn in diesen Minuten des Glücks umarmen. Er war durchtränkt von Wasser und Champagner. Durch die Kabinengänge drangen Jubeljauchzer. Schon nach dem 1:0 durch Kevin Kuranyi (15.) war die Partie entschieden. Krassimir Balakov verwandelte in seinem letzten Spiel für den VfB in der 26. Minute noch einen Elfmeter. Alle waren überrascht von Dortmunds Patzer. Jetzt dürfen die Schwaben als Tabellenzweiter durch die direkte Qualifikation für die Champions League mit Einnahmen von acht bis zehn Millionen Euro rechnen.

Sogar das Theater um die Zukunft von Trainer Felix Magath war vergessen. Der hatte mit seinem Weggang gedroht und wurde als neuer Trainer von Schalke 04 gehandelt. Doch Magath dementiert seit Tagen. Am Montag und Dienstag will der VfB-Coach Gespräche mit dem Präsidium der Stuttgarter führen. Mit den Millionen aus der Champions League steigen die Chancen, dass die Schwaben die Wünsche ihres Trainers nach Verstärkungen erfüllen können. „Wir brauchen zwei bis drei Verstärkungen als Minimum“, sagte Magath.

In der nächsten Woche wolle er seine Vertragssituation mit dem VfB Stuttgart besprechen. Nach dem unverhofften Erfolg wäre es nun allerdings eine Überraschung, wenn Magath den VfB noch verließe. „Ich habe mich gerade gegen Zeckenbisse impfen lassen“, sagte Magath, „die gibt es nur in Baden-Württemberg und Bayern.“ Er habe viele Gespräche mit neuen Spielern geführt. „Ich habe mich nicht nur im Delikatessenladen umgeschaut, sondern auch am Döner-Stand.“

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