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Sport: Dem Halbfinale nahe

Haas und Kohlschreiber gewinnen Davis-Cup-Einzel

Ostende - Zum ersten Mal seit zehn Jahren steht ein deutsches Daviscup-Team wieder kurz vor dem Einzug ins Halbfinale. Dank der Siege von Thomas Haas und des Debütanten Philipp Kohlschreiber im Einzel, führt die Tennis-Nationalmannschaft in Ostende gegen Belgien bereits mit 2:0. Den noch fehlenden Punkt könnten heute (13.30 Uhr/DSF) Alexander Waske und Michael Kohlmann im Doppel holen, die auf Dick Norman/Christophe Rochus treffen sollen. Halbfinal-Gegner wäre vom 21. bis 23. September in einem Auswärtsspiel Frankreich oder Russland, die sich in Moskau gegenüber stehen und am ersten Tag jeweils ein Einzel zum 1:1-Zwischenstand gewonnen haben.

„Ich bin nicht sicher, dass Dick und Christophe auch wirklich das Doppel für Belgien spielen“, sagte Haas. Der 29-jährige Routinier, die Nummer eins im Team von Kapitän Patrik Kühnen, hatte mit einem mühevollen 6:7 (4:7), 7:5, 6:4, 6:2 zum Auftakt gegen Kristof Vliegen für die Führung gesorgt. „Im Daviscup mache ich mir keine Gedanken, wie ich gespielt habe. Das Einzige, was zählt, ist, dass ich am Ende als Gewinner vom Platz gehe“, sagte der Australian-Open-Halbfinalist. Erst als sich der 25-jährige Vliegen beim Stand von 5:5 im zweiten Satz den Rücken verdreht hatte, war Haas besser ins Spiel und bog das Match um. Minutenlang hatte sich der in der Rangliste 41 Plätze schlechter notierte Belgier platt auf dem Boden liegend behandeln lassen und den Kampf dann wieder aufgenommen. Haas, der Weltranglisten-Zehnte, war dabei gut beraten, dass er Vliegen dennoch nicht unterschätzte. „Das wäre gefährlich gewesen“, erklärte er.

Vor 4500 stimmgewaltigen Zuschauern begann Haas die Partie zunächst überlegen. Doch eigene Fehler, vorzugsweise mit der Rückhand, machten den Gegner stark. Haas hatte sich über die eigenen Fehlschläge derart geärgert, dass sein Schläger nach dem zweiten Wutanfall zu Bruch ging. Der Druck sei in diesem Jahr, das möglicherweise sein letztes im Daviscup ist, besonders groß: „Ich will unbedingt gewinnen, wirklich unbedingt. Deshalb ist es eine enorme Anspannung,“ sagte Haas.

Dass der erste Davis-Cup-Tag nach 3:18 Stunden für die Deutschen optimal gelaufen war, dafür sorgte anschließend Philipp Kohlschreiber mit seinem 6:3, 7:5, 7:6 (7:4) gegen Olivier Rochus. Ohne Nervosität oder gar Unsicherheit begann der 23-Jährige sein erstes Daviscup- Match. Nach einem Break und einer 2:0-Führung strotzte er geradezu vor Selbstbewusstsein. Er ließ den verdutzten Olivier Rochus nicht zur Entfaltung kommen . Er erfüllte damit in der Sleuyter-Arena die Erwartungen seines Kapitäns Patrik Kühnen, der ihn im Team internen Ausscheidungskampf dem auf Asche nicht minder starken Florian Mayer vorgezogen hatte. dpa

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