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Sport: Dem Ufer so nah

Kaiserslautern – Wolfsburg 3:2

Nicht einmal Sportwissenschaftler können wohl solche Phänomene erklären: Manchmal reicht allein ein Name, um einer Mannschaft neue Hoffnung zu geben. Es war die 70. Minute, als Miroslav Klose nach sechs Wochen Verletzungspause zum ersten Mal wieder auf den Rasen lief. Der Gegner aus Wolfsburg führte 2:1. Klose berührte keinen Ball, er schoss kein Tor, der 25-jährige Nationalstürmer war einfach nur da. Und der 1. FC Kaiserslautern wirkte plötzlich wie verwandelt. Vratislav Lokvenc schoss nach dem 1:0 (57. Minute) mit dem 2:2 (72.) sein siebtes Saisontor. Mit einem Mal schmerzten die „Nackenschläge“ (FCK-Coach Kurt Jara) durch Klimowicz (64.) und Petrow (66.) nicht mehr. Drei Minuten nach Lokvencs Ausgleich beflügelte der Klose-Effekt Nenad Bjelica derart, dass er einen Freistoß ins Netz der Wolfsburger zirkelte. 3:2 für die Pfälzer. Sie hatten innerhalb weniger Minuten ein verloren geglaubtes Spiel gedreht.

„Das war das schwerste Spiel meines Lebens“, seufzte Lauterns Torwart Thomas Ernst, der den verletzten Tim Wiese vertrat. „Ich bin so glücklich, dass wir noch gewonnen haben“, sagte Ernst, der mit einem schweren Fehler die Wolfsburger 2:1-Führung ermöglicht hatte. „Herrlich, phantastisch“, stammelte Kapitän Knavs nach einer Wasserschlacht bei strömendem Regen, die kaum ein flüssiges Spiel zuließ. „Wir wussten, wir mussten das Spiel gewinnen“, sagte Knavs. Die Furcht der Pfälzer bestätigte sich nicht, ausgerechnet von ihrem ehemaligen Trainer Erik Gerets in die Zweite Liga geschickt zu werden. Die Rückkehr des Ende Januar entlassenen Belgiers nahm ein glückliches Ende für den FCK.

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